Die Energieversorger Vattenfall und Eon fahren die Leistung ihrer Kraftwerke an der Elbe wegen des warmen Wetters zurück

HAMBURG. Alle drei Atomkraftwerke an der Elbe in Schleswig-Holstein haben wegen des warmen Wetters ihre Leistung gedrosselt. Im Kraftwerk Krümmel wurde die Leistung um 25 Prozent zurückgefahren, in Brunsbüttel um 20 Prozent, sagte ein Sprecher des Stromversorgers Vattenfall. Die Stromversorgung sei durch die verringerte Leistung nicht gefährdet. Auch Eon fuhr den Reaktor im Kraftwerk Brokdorf um fünf Prozent herunter.

Grund für die Maßnahme ist das warme Elbwasser, das als Kühlwasser für die Anlagen verwendet wird. Durch die Nutzung des Flußwassers würde sich die Elbe noch weiter aufheizen, was schädliche Folgen für Fische und andere Lebewesen haben könnte, hieß es.

"Das Wasser, das wir nach der Nutzung wieder in den Fluß leiten, darf nicht wärmer sein als 30 Grad. Da die Elbe aber schon etwa 26 Grad warm ist, ist der Spielraum inzwischen zu klein geworden", sagte der Vattenfall-Sprecher. Für das Kraftwerk selbst sei das wärmere Kühlwasser aber kein Problem. Betroffen von der Hitze sind alle Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke, die keine Kühltürme haben und deshalb auf Flußwasser angewiesen sind.

"Sicherheit und Naturschutzrechtliche Belange haben immer Vorrang. Die Menschen können unbesorgt sein, das für die Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium beobachtet die Entwicklung mit großer Sorgfalt und Erfahrung", sagte Schleswig-Holsteins Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD).

Die Kunden von Vattenfall müßten trotz steigender Preise an der Strombörse nicht tiefer in die Tasche greifen. Das Unternehmen habe langfristige Verträge geschlossen und könne so stabile Preis bieten.