Im Kampf gegen Aufständische in der irakischen Stadt Falludscha haben die US-Streitkräfte im vergangenen Jahr Weißen Phosphor eingesetzt. Oberstleutnant Barry Venable betonte jedoch, daß die Brandwaffe nicht gegen Zivilisten verwendet wurde.

LONDON. Venable sagte, Phosphor werde häufig zur Markierung von Zielen und zur Erleuchtung feindlicher Stellungen gebraucht. In Falludscha sei es jedoch auch als eine Brandwaffe gegen feindliche Kämpfer eingesetzt worden. Das US-Außenministerium hatte dies zunächst bestritten.

Am Montag hatten darauf hin fast 200 Menschen vor der US-Botschaft in Rom gegen den Einsatz von Phosphor im Irak demonstriert. Der italienische Fernsehsender Rainews 24 hatte Anfang des Monats eine Dokumentation ausgestrahlt, in der den USA vorgeworfen wurde, bei ihrer Offensive gegen Falludscha Ende 2004 chemische Waffen eingesetzt zu haben. Die Autoren beriefen sich auf Aussagen amerikanischer Soldaten, die grausame Szenen von durch Phosphorgranaten verbrannten Körpern zahlreicher Zivilisten schilderten.

Der Pentagon-Sprecher betonte gegenüber der BBC, daß die Phosphorgranaten keine chemische Waffen, sondern "konventionelle Munition" seien. Die USA haben eine internationale Konvention, die den Einsatz von Weißem Phosphor gegen Zivilisten verbietet, nicht unterzeichnet. Weißer Phosphor ist hochentzündlich und brennt, sobald die Substanz mit Sauerstoff zusammenkommt. Bei Menschen kann dies zu schwersten Verbrennungen führen.