Krankheit jetzt auch in der Provinz Huan ausgebrochen Wieder vier tote Gänse in Göttingen Neuwied: Graugänse starben an Nagergift Eilverordnung geändert: Geflügel darf nur Leitungswasser trinken

Nur einen Tag nach Bekanntwerden eines neuen Ausbruchs der Vogelgrippe in Ostchina wurde am Mittwoch ein weiterer Fall in Zentralchina gemeldet. Eine WHO-Sprecherin berichtete in Peking, die chinesischen Behörden hätten jetzt auch in der Provinz Hunan die Vogelgrippe entdeckt. Rund 2500 Tiere seien notgeschlachtet worden, nachdem unter Hühnern und Enten das Virus entdeckt worden war. Es ist der zweite Ausbruch in zwei Wochen in China und bereits der siebte in diesem Jahr. In dem Bericht der chinesischen Behörden sei nur vom H5- Virus die Rede gewesen, weil weitere Tests erforderlich seien.

Nach dem Fund von vier toten Graugänsen am Montag in einem Baggersee einer Göttinger Randgemeinde hat die Feuerwehr erneut vier Vögel tot aus dem Teich gezogen. Ein Feuerwehrsprecher sagte am Mittwoch, in dem See lebten das ganze Jahr über rund 150 Graugänse. Ob sie mit Zugvögeln in Verbindung kommen, sei unbekannt. Bei den ersten toten Vögeln hatte der Göttinger Tierhygieniker Prof. Claus-Peter Czerny einen schlechten Ernährungszustand als Todesursache ermittelt.

Mitarbeiter des Landesuntersuchungsamts in Koblenz haben am Mittwoch die Untersuchung der auf einem Weiher in der Nähe von Neuwied verendeten Graugänse fortgesetzt. Überprüft werden soll der am Dienstag bei mindestens zwei Tieren festgestellte Grippevirus, teilte die Behörde mit. Als Todesursache werde aber eine Vergiftung angenommen, weil in den Mägen der Graugänse Nagergift nachgewiesen wurde, sagte eine Sprecherin.

Sollte bei den Untersuchungen am Mittwoch erneut auch ein Virus festgestellt werden, müsste im Institut für Tiergesundheit auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) untersucht werden, ob es sich womöglich um den für den Menschen gefährlichen Typ H5N1 handelt. Mit einem Ergebnis der Untersuchungen in Koblenz wird am Nachmittag gerechnet.

Zum Schutz vor der Vogelgrippe soll die bestehende Eilverordnung zur Stallpflicht für Geflügel geändert werden. Künftig solle das Tränken von Enten und Gänsen mit Oberflächenwasser verboten werden, sagte eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums und bestätigte damit einen Bericht der "Sächsischen Zeitung" vom Mittwoch. Geflügelhalter müssen ihren Tieren künftig Leitungswasser geben. Es solle vermieden werden, daß möglicherweise durch Wildvögel verschmutztes Wasser zum Hausgeflügel gelange, begründete die Ministeriumssprecherin die Änderung. Es wird befürchtet, daß das Vogelgrippe-Virus durch Zugvögel nach Deutschland kommen könnte. Die Eilverordnung soll den Angaben zufolge bis zum Wochenende geändert werden.

Das Ministerium will zudem erlauben, Zoovögel gegen die Vogelgrippe zu impfen. Dafür sollen aber strenge Auflagen gelten. So dürften die Vögel die Zoos nach einer Impfung nicht mehr verlassen. Die Impfung mache für besondere Tiere Sinn, es handele sich aber nicht um eine Pflicht, sagte die Sprecherin.