Hamburg. Die Stadt will weniger Grundstücke verkaufen und mehr verpachten. Lesen Sie hier die große Analyse des Immobilienmarktes.

Der rot-grüne Hamburger Senat bereitet einen weitreichenden Kurswechsel in der Wohnungsbaupolitik vor. Während die Stadt bisher fast alle Grundstücke zum Zwecke des Wohnungsbaus an Investoren verkaufte, soll städtischer Boden künftig deutlich häufiger nur noch in Erbpacht vergeben werden – in der Regel für 75 Jahre.

Nach dieser Zeit fallen die Grundstücke an die Stadt zurück, wenn man sich nicht auf eine Verlängerung einigt. „Damit erhalten wir langfristig den Einfluss der Stadt auf die bauliche Entwicklung und die städtebauliche Sicherung unserer sozial- und wohnungspolitischen Ziele“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) dem Abendblatt. „So tragen wir Verantwortung auch für die nachfolgenden Generationen.“

Was sich für Mieter verändert

Derzeit habe Hamburg rund 4400 Grundstücke in Erbbaurecht vergeben, so Stapelfeldt. „Das ergibt eine Fläche von etwa 1250 Hektar und einen Anteil von rund 4,3 Prozent der städtischen Flächen. Diesen Prozentsatz wollen wir in den kommenden Jahren deutlich steigern.“ So könnten die Hamburger sicher sein, „dass mit diesem Senat kein Ausverkauf städtischer Flächen stattfinden wird“.

Die Koalitionspartner der SPD, die Grünen, gehen sogar deutlich weiter. Die Hamburger Mitglieder haben kürzlich die Forderung beschlossen, dass die Stadt künftig gar keine Grundstücke mehr verkaufen soll. Stattdessen solle in Zukunft ausschließlich in Erbbaurecht vergeben werden. Einen formalen Senatsbeschluss zu dem Thema gibt es noch nicht, er soll aber in nächster Zeit gefasst werden.

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Zusammen mit dem Recherchezentrum Correctiv hat das Abendblatt in den vergangenen Monaten Hamburgs Immobilienmarkt analysiert – und sich angesehen, wo sich milliardenschwere Fonds eingekauft haben und was die jüngste Entwicklung für Mieter verändert. Die Ergebnisse lesen Sie im großen Dossier.