Hamburger lassen bei Feiern gern ihren Dreck zurück

Wann immer das Thema „Vermüllung auf den Straßen, Wegen und den öffentlichen Grünflächen der Stadt Hamburg“ zur Sprache kommt, stehen zwei Meinungen im Raum, die nicht konsensfähig sind. Die einen sagen: „Es gibt viel zu wenig öffentliche Mülleimer. Die Leute sehen es daher nicht mehr ein, ihren Abfall ordnungsgemäß wegzuschmeißen.“ Die anderen sagen: „Mehr Mülleimer nützen gar nichts, weil die Leute einfach zu ignorant oder zu faul sind, sie zu benutzen.“ Einig ist man sich jedoch darin, dass – vor allem nach Großereignissen in feierwütigen Stadtteilen – zumindest ein paar Stunden lang zu viel Müll herumliegt: vor allem Flaschen aus Glas oder Kunststoff, da es eben viel günstiger ist, mit Bier und Schnaps aus dem Supermarkt „vorzuglühen“. Einig ist man sich wohl auch darüber, dass zunehmend unterwegs gegessen und getrunken wird und es auch deshalb mehr Verpackungsmüll gibt. Doch mehr als 9000 öffentliche Abfallkörbe müssten trotzdem reichen. Eigentlich.

Was spricht also dagegen, die leere McDonald’s-Tüte im Auto zu behalten, bis man sie daheim im Hausmüll entsorgen kann – oder beim nächsten Tanken? Nichts. Was spricht dagegen, die überdimensionale Pappverpackung so zu zerreißen oder zu zerschneiden, dass ihre Einzelteile in den Papiercontainer hineinpassen, statt sie danebenzulegen? Nichts. Warum stellt jemand einen Karton mit zwölf leeren Weinflaschen auf einem leeren Altglascontainer ab? Warum schaffen es Menschen, 25 Kilo Proviant, Sixpacks und Holzkohle zum Grillen in den Stadtpark zu schleppen, aber die schlappen drei Kilo Müll später nicht mehr zurück – oder wenigstens zum nächstgelegenen Abfallsammelbehälter zu tragen? Vielleicht sagen sie sich ja: Irgendjemand wird den Dreck schon wegmachen. Dafür zahlen wir ja schließlich Steuern ...

Dieses Verhalten ist unsozial – und es schreit nach behördlichen Kontrollen und empfindlichen Geldbußen. Anders scheint Hamburg die Vermüllung nicht in den Griff zu kriegen. Kontrollen und Sanktionen sollten mit mindestens der gleichen Intensität vorangetrieben werden, mit der man in dieser Stadt Falschparker verfolgt.