Ein Kommentar von Andreas Hardt

Okay. Es hat nicht gereicht. Frankreich war zu stark. Das deutsche Daviscup-Team ist im Viertelfinale ausgeschieden. Mit 2:3 nach 2:0-Führung. Das ist schade, aber das Normalste der Welt. Sensationen sind im Sport eher die Ausnahme als die Regel.

Dennoch darf man Teamchef Carsten Arriens und seinen Spielern gratulieren. Zu einer couragierten Leistung, zum Willen jedes Einzelnen, alles zu geben für den Erfolg. Zum Glücksgefühl, für die Nationalmannschaft nominiert gewesen zu sein. Zu sportlichen Leistungen – die Siege von Tobias Kamke und vor allem Peter Gojowczyk am Freitag waren herausragend. Da trat eine neue Generation auf, die Spaß machte. Sie werden diesen Pokal wohl nie gewinnen, aber sie haben eine tolle Einstellung gezeigt.

Die Zeit ihrer Vorgänger sollte nun wirklich vorbei sein. Es war eine verlorene Generation mit immensem Talent, die immer davon gesprochen hat, den Titel holen zu wollen. Aber wenn es drauf ankam, hat sie immer Wege gefunden, entweder a) sportlich zu versagen, b) abzusagen, weil der Daviscup nicht in den Turnierplan passt, c) verletzt zu sein oder d) an Eifersüchteleien zu scheitern.

Kaum war das Match in Frankreich gespielt, meldete sich Philipp Kohlschreiber im ZDF zu Wort, er und auch Tommy Haas „würden gerne vom DTB Wertschätzung zurückbekommen“. Doch wofür eigentlich – und wer will diese Egoisten noch sehen? Arriens scheint entschlossen, im nächsten Jahr auf sie zu verzichten. Hoffentlich hält er diesen Plan durch.