Ohne die A 26 macht die Elbquerung auch keinen Sinn

Autobahnen bringen Lärm, sie stören im Landschaftsbild, sie verbrauchen Naturflächen, die ohnehin knapper werden. Aber Autobahnen sind wie gute Schienenanbindungen eine wichtige Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg, für sprudelnde Steuereinnahmen, neue Arbeitsplätze.

Über die Sinnhaftigkeit des Baus der Autobahn 26 von Stade nach Hamburg kann deshalb nicht ernsthaft gestritten werden. Vor diesem Hintergrund aber ist die Entscheidung des Buxtehuder Stadtparlaments fatal, die Klage gegen den zweiten Bauabschnitt aufrechtzuerhalten, um statt einer Brücke über das Flüsschen Este eine ungleich teurere Tunnellösung zu erzwingen. Der Weiterbau wird nicht nur um viele Jahre verzögert, sondern in letzter Konsequenz kann das gesamte Projekt scheitern.

Es geht dabei nicht mal in erster Linie um mehr als 200 Millionen Euro, die bereits in das Projekt investiert worden sind. Es geht vor allem um die Zukunft der Metropolregion. Die wird nur weiter wachsen und gedeihen, wenn die Verkehre fließen.

Und es geht längst um mehr als die A 26 und um frustrierte Pendler im Dauerstau, denen man vor Jahrzehnten die Autobahn versprochen hat. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein treten die Grünen als kleiner Koalitionspartner auf die Bremse, auch beim Bau der Küstenstrecke A 20, inklusive Elbquerung. Diese Schnellstraße stromabwärts von Hamburg aber ist angesichts der wachsenden Verkehrsströme langfristig überlebenswichtig für die Metropolregion und speziell für den Hafen als Jobmotor. Die vergleichsweise kleine A 26 als Lückenschluss zur A 7 ist eine der Voraussetzungen dafür, dass die Elbquerung überhaupt Sinn macht.

Was erstaunt, ist die Ungeniertheit, mit der in Buxtehude aber eben auch an jeder geplanten Stromtrasse mobil gemacht wird gegen solche Infrastrukturprojekte. Es gibt eine Entkoppelung von Verantwortung für das Ganze und der Vertretung von Partikularinteressen um jeden Preis. Buxtehude hat sich aktuell den Titel als Schilda des Nordens "redlich" verdient. Aber inzwischen ist überall ein bisschen Buxtehude.