Schon heißt es Crash-Rennen

21. Juli: „Rosberg siegt im Crash-Rennen. Der Deutsche baute auf dem Hockenheimring seine Führung auf“

Das alte Schema wird beibehalten, wenn es um die Formel 1 geht. Am Start ereignet sich ein Unfall, schon heißt es in der Schlagzeile: Crash-Rennen. Während bei allen anderen Sportarten der Sieger gezeigt wird, gibt hier ein Bild von einem sich überschlagenden Formel-1-Autos wesentlich mehr her. Die Formel 1 mit Stock-Car-Rennen zu vergleichen setzt dem Ganzen die Krone auf.

Heino Dittmayer

Imaginärer Streit

19. Juli: „Tierpark-Streit: Steigt jetzt die Tochter ein? Zerstrittene Hagenbeck-Chefs lassen Gerichtstermin platzen“

Das Abendblatt hat schon öfter über den Streit im Hause Hagenbeck berichtet. Unklar ist: Um was für eine Forderung geht es eigentlich? Der Eindruck entsteht, dass die Stadt Hamburg selber kein Interesse an den zwei Millionen hat. Ist das nur ein imaginärer Streit mit einer imaginären Forderung?

Peter Janssen

Hauptsache schönes Stadtbild

21. Juli: „Die Wildgärtner. Offiziell verboten, aber in Zeiten leerer Kassen geduldet: Hamburger bepflanzen Verkehrsinseln vor ihrer Tür“

Auch wir vom Hohenfelder Bürgerverein von 1883 sind Befürworter der Bepflanzung von Beeten im öffentlichen Bereich. Die Stadt lässt zum Teil diese Verkehrsinseln und Baumscheiben verwildern. Man stellt sich die Frage, fehlt hier ebenfalls das Geld? Auch von uns wurden rund um die Bäume Bepflanzungen vorgenommen. Und die nicht so gerne gesehenen Betonringe an Straßeneinmündungen werden bepflanzt. Wir erleben immer wieder, dass Passanten sich über die Blumenpracht erfreuen. Es gibt auch Anwohner, die sich bereit erklärt haben, die Pflanzen zu gießen. Wir alle wollen doch nur ein schönes Stadtbild! Auch die Touristen erfreuen sich darüber.

Siegfried Hirsch

Warum „urban gardening“?

Welcher Teufel reitet eigentlich das Abendblatt, bei einem so intim heimatlichen Thema wie der nachbarschaftlichen Pflege von Verkehrsinseln den fremdsprachlichen Ausdruck „urban gardening“ zu bemühen? Ist das Angeberei? Soll auch dadurch die Weltläufigkeit der Hansestadt unterstrichen werden? Schuster, bleib bei deinen Leisten. Oder wie heißt das wohl auf Englisch?

Michael Leuchter

Charmante Beach-Clubs

22. Juli: „Eugen Block kritisiert BeachClub-Bretterbuden. Unternehmer beschwert sich bei Bezirksamtschef Grote: Kein Wunder, dass es lichterloh brennt“

Ich kann und will mir einen Hafen ohne die Beach-Clubs an den Landungsbrücken nicht mehr vorstellen. Dass Herr Block jetzt dagegenschießt, zeugt von wenig Stil und Sachkenntnis. Es muss ihm persönlich ja nicht gefallen, aber es sind doch gerade die rustikalen und „karibischen“ Bretterbuden und Strohdächer, die den besonderen Charme der Beach-Clubs ausmachen. Sterile und geleckte Glas- und Stahlgebäude haben wir am Hafen mittlerweile genug. Als Eugen Block sein Brauhaus 2012 eröffnete, hätte er sich die Parkplatzsituation rund um die Landungsbrücken vielleicht vorher ansehen sollen. BeachClub-Gäste wissen, dass sie besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Lutz Deyhle

Lieber ein Freudenfest feiern

22. Juli: „Wir wurden enteignet. Familie Adler lebt an einer Straße, die die Stadt zum Überschwemmungsgebiet erklärte. 5000 Eigentümer betroffen“

Ich finde die Aufregung über die Überschwemmungsgebiete vollkommen unangemessen. 2007 habe ich mir bewusst ein Haus in einem ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet an der Bille gekauft. Einschränkungen habe ich dadurch praktisch keine. Es gibt dagegen eine Menge Vorteile: Wohnen direkt am Wasser, die Wiese nebenan wird nie bebaut werden, und die Nachbarn auf der anderen Seite können ihre alte Bausubstanz nicht abreißen und durch ein kleines Neubaugebiet ersetzen, wie es in anderen Teilen der Stadt derzeit üblich ist. Statt über Enteignung zu lamentieren, sollten die Eigentümer mit ihren Nachbarn ein Freudenfest feiern.

Jan Diegelmann

Reine Geschmacksverirrung

22. Juli: „Trotz Denkmalschutz – Stadt will Abriss von Hochhäusern erlauben. Bezirksamt zieht aus. Investoren sollen Neubauten errichten können“

Man fragt sich bereits, welche Geschmacksverirrung dazu führte, dass hässliche Häuser unter Denkmalschutz gestellt wurden, nur weil sie in einem bestimmten Zeitraum erbaut wurden! Auch dem Denkmalschutz sind Grenzen gesetzt. Der Senat tut gut daran, schleunigst den Abriss dieser vier Häuser zu verfügen, um für moderne Bauten Platz zu schaffen.

Dr. Claus Rabe

Wieso Renditegier?

Es gibt bei Gebäuden einen Grad von Hässlichkeit, der auch Argumente des Denkmalschutzes schlägt. Dies trifft hier – in städtebaulich exponierter Lage – zweifelsfrei zu. Natürlich muss der Finanzsenator mit Rücksicht auf den Haushalt finanzielle Gesichtspunkte, das heißt die Preisgestaltung, in seine Entscheidung einbeziehen. Was hat das mit Renditegier zu tun? Die praktische Vernunft bewahre uns vor einer geforderten öffentlichen, breiten Debatte ähnlich dem Frappantgebäude und den sogenannten Esso-Häusern, wieder über alle Maße zeitraubend und ideologiegeprägt. Und über die Gestaltung der Neubauten kann die Stadt als Grundeigentümerin über Oberbaudirektor Walter doch maßgeblich mitbestimmen.

Kurt Straubinger

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