Guten Tag,

die Diskussion nimmt ja kein Ende! Vergangenen Donnerstag las ich eher zufällig die Eintrittspreise vieler Museen. Die Ballinstadt war mit 12,00 EUR am teuersten. Vielleicht ist das ein Grund für das geringe Interesse.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Oving, Hamburg

Neben allem bereits Gesagten kann man klar feststellen, dass hier zwischen Behörde und Betreiber ein krasses Komunikationsproblem besteht. Ich verstehe nicht, wie so viele Millionen Euro zusammen gelegt werden, ohne dass Teamgeist und ein gemeinsames Ziel verfolgt wird. Ob die Betreiber nun arrogant oder blauäugig handelten, als sie sich auf die Umfeldverbesserung, die früher oder später kommen soll und auch wahrlich notwendig ist, verließen: die Stadt muss (auch um Ihre Investition zu sichern) dringend etwas tun. Neben den Eintrittspreisen (die meiner Meinung nach das Geld wert sind) müssen noch eher die Beschilderung der Anreise und die Veröffentlichung drastisch verbessert werden. Zum Standort: Natürlich war es richtig, die Hallen auf den alten historischen Grundrissen zu errichten, erst dadurch gewinnt die Stätte doch erst ihre wahre Stärke.

Norbert Dahmen, per E-Mail

Welch eine Chance wurde bei dem Konzept vertan! Die Veddel war nicht nur Auswanderer- sondern ist heute Einwandererbrennpunkt. Was lag näher, als diese Themen zu verbinden: Wer wanderte aus, was waren die Gründe, wo waren die Sorgen, die Hoffnungen, was wurde umgesetzt, wo waren Probleme, wo sind heute noch die Spuren der Migranten zu finden– und das alles auf die Fragen der Gegenwart in der BRD bezogen: Parallelen suchen, Unterschiede finden…„Drehscheibe Veddel“ – mit diesem Konzept hätte man etwas Lebendiges, Eigenständiges einrichten können, statt im Vergangenen zu bleiben und sich immer mit Bremerhaven vergleichen zu müssen. Ohne die Attraktivität für Auswanderernachkommen zu vermindern, wäre es auch für die Migranten in Deutschland hoch attraktiv. Ein solches vergleichendes Museum gibt es noch nicht. Die auf der Veddel tätigen Stadtteilgruppen haben sich für dieses Konzept eingesetzt. Ohne Erfolg. Vielleicht gibt die jetzige Diskussion den Anstoß, noch einmal diese Konzeption zu prüfen.

Renate Reich, Hamburg

Wir waren mit allen unseren Besuchern im Auswanderer-Museum. Das war sehr schön, als der Service noch persönlich war. Bei unserem letzten Besuch im Sommer erwarteten uns Barrieren und die Einlass-Kontrolle per "Maschine" hat prompt nicht funktioniert. Es wurde uns (nach längerer Zuständigkeitssuche) zwar geholfen aber wir ärgerten uns sehr, dass nur noch ein Durchgangs-Weg (einmal) möglich war. Keine Pause zwischendurch (und evtl. Nachdenken). Vor allem den Kindern wurde das zuviel. Ein erneutes Hineingehen war nicht möglich - die "Maschine" wies uns zurück. Dann haben wir uns entschlossen, das Einwanderer-Museum von unserem Besucher-Programm zu streichen. Noch eine negative Situation: eine Schülerin hatte ihren Schülerausweis nicht dabei und musste "natürlich" voll bezahlen, obwohl wir Erwachsenen alle bestätigen konnten, dass sie Schülerin ist. Kurzum: mit dem Service waren wir früher sehr zufrieden und sind dies nach Einführung der neuen Methoden überhaupt nicht mehr. Ich weiß auch von anderen Leuten, denen das so geht. Irgendwie muss man sich beeilen, wenn man in zwei Stunden fertig sein will und vier Stunden ist den meisten dann doch zu lang... Schade, um die guten Inhalte!

Mit freundlichen Grüßen

Maria Brenner, per E-Mail

Der Grund für die Not könnten auch die Eintrittspreise. Die sogenannte Familienkarte gilt für Kinder bis 12 Jahre! Unser damals 15-jähriger Sohn hätte eine Erwachsenenkarte bezahlen müssen = 37.--€ für alle zusammen. Wir sind gegangen! So gewinnt man keine Besucher.

T. Grossmann, per E-Mail

Die BallinStadt liegt am Ende der Welt. Als Taxi-Fahrer habe ich das Ohr für die Begeisterung oder für den Unmut von Touristen. Ich frage immer: "Wie hat es Ihnen gefallen?" oder "Waren Sie gern in Hamburg?" oder auch "Wie war Ihr Hotel?" Über die BallinStadt höre ich nur, dass der Weg dorthin viel zu weit ist und vor allem wahnsinnig schlecht ausgeschildert. Die BallinStadt sollte in der Speicherstadt untergebracht werden: hafennah, eingebettet in ein Umfeld der Attraktionen wie Landungsbrücken, Cap SanDiego, Rickmer Rickmers. Hier treffen sich verwandte Themen. Ich könnte eine Wette darauf abschließen, dass die allinStadt den Zulauf bekommt, den sie sich wünscht.

John Neidhardt, per E-Mail

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Lage der Auswandererhallen soll also nicht sexy genug sein? Die Betreiber Reimers und Nitschke kannten die Örtlichkeiten doch von Anfang an. Und warum ist ausgerechnet das Auswandererhaus am Standort Bremerhaven erfolgreich? Ist Bremerhaven sexy? Es liegt doch viel mehr an einem gescheiterten Marketingkonzept. Ich hatte vor der Eröffnung der Kulturbehörde die Adressen von 70.000 Deutschen in den USA angeboten. Die Behörde verwies mich etwas hilflos an die Betreiber der LeisureWorkGroup. Diese wiederum lehnten Gespräche über Marketingmaßnahmen ab, denn da kenne man sich selbst bestens aus. Arroganz pur. Wenn die Betreiber jetzt Insolvenz anmelden müssen, hält sich mein Bedauern in Grenzen.

Besten Gruß

Andre Peters, per E-Mail

Sollte die Kulturbehörde es zulassen, dass dieses hochinteressante und mit viel Liebe aufgebaute Museum schliessen muss, ist das wieder ein Armutszeugnis für die Stadt und die in ihr agierenden Behörden. Werbung für das Museum sollte intensiviert werden. Neben der Hafen-Circle-Line sollten auch die verschiedenen Sightseeing - Busse das Museum ansteuern und Zeit zur Besichtigung lassen.

Ulrich Schauer, per E-Mail

Wer auch immer schuld hat, an der geringen Besucherzahl, ist ja eigendlich unwichtig. Tatsache ist, das ich als gutinformierter Konsument von Zeitungen Nachrichten, Magazinen und Werbung gerade mal weiss, das es sie gibt. Aber keine Ahnung habe, wo die Ballinstadt liegt, und welche Aktivitäten und Aktionen dort laufen. Egal von wem, muß da wohl etwas mehr Werbung gemacht werden.

gruß

R. Kühne, per E-Mail

Der ausführliche Artikel über den mangelnden Zuspruch des Auswanderermuseums zeigt exemplarisch auf, wo die Probleme liegen. Nicht mal der Autor hält es für nötig, dem Leser Adresse, Öffnungszeiten und Anfahrtmöglichkeiten mitzuteilen. Weiss der Geier wo die Ballinstadt ist und wie ich dahinkomme.

mfg

Hans Pürstner, Hamburg