Berlin. Zweimal hat Regina Halmich Stefan Raab schon besiegt. Doch der Entertainer war nur einer von vielen Gegnern in ihrer langen Karriere.

Der Ex-Entertainer gegen die Ex-Boxerin: Ausgerechnet am 1. April kündigte Stefan Raab auf Instagram an, ein drittes Mal gegen Regina Halmich in den Ring steigen zu wollen. Doch was viele Fans erst für einen Aprilscherz hielten, wurde von Halmich kurz darauf bestätigt: „We have a fight!“, schrieb sie ebenfalls auf .

Dreimal wurde die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin Anfang der 90er-Jahre deutsche Meisterin. Und am 1. April 1994 mit einem 3:0-Sieg gegen die Niederländierin Finnie Klee auch Europameisterin im Superfliegengewicht. In den Folgejahren stieg das Box-Talent sogar zur Weltmeisterin im Fliegengewicht auf – doch medial standen vor allem ihre männlichen Kollegen im Fokus, wie sich damals beklagte.

Regina Halmich: Im ersten Fight brach sie Stefan Raab das Nasenbein

Das änderte sich, als sie 2001 zum ersten Mal gegen Stefan Raab in seiner Sendung „TV total“ in den Ring stieg. Raab gab sich damals siegessicher, doch im Kampf brach ihm die Profiboxerin sogar das Nasenbein. Auch die Revanche sechs Jahre später gewann sie nach sechs Runden. Wenige Monate später beendete Halmich dann ihre Profikarriere mit einem Abschiedskampf gegen die Israelin Hagar Shmoulefeld Finer. Es war der letzte von 46 Siegen ihrer Karriere, in der sie nur einen Boxkampf verlor.

Statt im Ring stand Halmich nun neben dem Ring: Unter anderem für ProSieben moderierte sie TV-Übertragungen von Box-Kämpfen. Ihr einstiger Gegner Stefan Raab wurde dabei zu ihrem Co-Moderator. Auch für Formate wie die KabelEins-Abnehmschau „The Biggest Loser“ stand sie 2010 und 2011 als Moderatorin vor der Kamera. Für Aufsehen sorgte sie 2013 und 2015, als sie für den „Playboy“ posierte.

Zuletzt wurde es ruhiger um die ehemalige Profiboxerin. Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtete, verdiente sie zwischenzeitlich ihr Geld auch als Fitnesstrainerin auf Kreuzfahrtschiffen. Zudem schrieb sie mehrere Bücher, etwa eine Autobiografie mit dem Titel „Die Kraft ist weiblich“. Auf ihrer Webseite vertreibt Halmich zudem Ganzkörpertraining-Videos unter dem Motto „Box dich fit“, in der sie verschiedene Techniken aus dem Boxsport aufgreift und in ein grundlegendes Fitnessprogramm überführt.

Halmich im Schatten männlicher Boxer

Regina Halmich stand in ihrer Karriere häufig im Schatten ihrer männlichen Kollegen. 15 Jahre nach Ende ihrer Profikarriere erhielt sie dann noch einige späte Ehrungen: Neben der Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports wurde sie als erste fünfte Frau in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen und steht damit in einer Reihe mit Box-Legenden wie Max Schmeling, Muhammad Ali und Vitali Klitschko.

Ihre Prominenz nutzt Regina Halmich auch für den guten Zweck: 2014 wurde sie Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerks. Zudem unterstützte sie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die sich unter anderem für ein Verbot von Wildtieren in deutschen Zirkussen einsetzt und bringt sich auch in der Opferschutz-Organisation Weißer Ring ein.

Wenn einer Show kann, dann ist es Stefan Raab.
Regina Halmich

Die Anfrage, noch einmal gegen Stefan Raab in den Boxring zu steigen, hat Halmich eigenen Angaben zufolge „total überrascht“. Doch ihr ist klar: „Wenn einer Show kann, dann ist es Stefan Raab. Ich weiß, dass er in dieser Hinsicht der Beste ist.“ In dem Instagram-Post, in dem Raab den Vorverkaufsstart für den „Final Fight“ ankündigt, hatte der 57-Jährige deutlich an Gewicht zugelegt – doch dahinter könnte auch Make-up stecken, glaubt Halmich.

Sie sei davon überzeugt, „dass Stefan fit in den Ring steigen wird und es eine großartige Show wird.“ Halmich will sich für das dritte Duell gegen den Entertainer gut vorbereiten: „Er spekuliert jetzt vielleicht, dass ich nicht mehr so fit bin und dass er jetzt die besseren Chancen hat, gegen mich zu gewinnen. Aber ich muss sagen, da werde ich ihm einen Strich durch die Rechnung machen.“