Bielefeld.

Der Rocksänger Marius Müller-Westernhagen hat der Musikindustrie Mutlosigkeit vorgeworfen. Die Produktionen seien häufig ein reines Konsumprodukt, kritisierte der 66-Jährige in einem Interview mit dem Magazin der Bielefelder "Neuen Westfälischen" (Samstag).

"Musik ist beliebig geworden und damit auch entwertet." Der ganze Kulturbetrieb kranke daran, dass kein Mut vorhanden sei, weder bei den Künstlern noch bei den Firmen. "Das führt dazu, dass von vornherein mit Kalkül produziert wird. Aber wenn man künstlerische Arbeit mit Kalkül macht, ist sie schon verfälscht", sagte Müller-Westernhagen.

Mit Blick auf die eigene Karriere sagte der Sänger: "Ich hatte das Glück, in einer Zeit aufzuwachsen, in der für die Jugend Geld und Karriere keine große Rolle spielten." Musik habe man geliebt: "Das war mein Antrieb, nicht der Wunsch, ein Star zu sein." Im Oktober dieses Jahres startet Müller-Westernhagen mit seiner Band zu einer neuen Deutschland-Tour. Nach zahlreichen Auftritten in kleineren Clubs im vergangenen Jahr stehen dann wieder die großen Hallen auf dem Programm.