Tel Aviv. Nicht jeder kennt seinen Namen, doch viele seine Bilder: Der amerikanische Fotograf Tunick Spencer zeigt immer wieder Menschen, die sich unbekleidet vor seine Kameralinse stellen - und findet sie auch.

Nackte Männer und Frauen stecken bis zu den Hüften im Sand am Toten Meer: Der US-Fotograf Spencer Tunick hat 15 Freiwillige aufgenommen, um auf das Verschwinden des salzhaltigsten Sees der Welt zwischen Israel, Westjordanland und Jordanien aufmerksam zu machen. Dies teilte sein Management am Dienstag mit.

"Die Zukunft des Toten Meeres ist mir sehr wichtig", sagte Spencer Tunick laut Mitteilung. "Ich bin vor Ort gewesen, und wie Ihr alle sehen könnt, es ist ein Desaster." Er fordere Israels Regierung auf zu reagieren. Die Kunstinstallation fand am Westufer des Sees statt.

Der Wasserstand des Toten Meeres sinkt seit Jahren. Am Ufer sackt stellenweise der Boden ab, Senklöcher entstehen. Der abflussfreie See wird vom Jordan gespeist und liegt mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel.

Bereits vor fünf Jahren hatte Tunick 1200 Menschen für eine Foto-Installation ans Tote Meer geholt. Später badete er aus Protest selbst nackt in dem See.

Tunick fotografierte die Nackten am Toten Meer dieses Mal allerdings unter Geheimhaltung. Die Behörden seien nicht angetan gewesen von seinen neuen Plänen, sagte er laut der Nachrichtenseite "Ynetnews". Sie wollten vor allem nicht Touristen auf die Probleme aufmerksam machen.

Mit seinen Aktionen mit nackten Menschenmassen, die er "Körperlandschaften" oder "soziale Plastiken" nennt, ist Tunick schon um die ganze Welt gezogen. So fotografierte er beispielsweise in Mexiko-Stadt eine Menschenmenge mit 18 000 Freiwilligen.