Weimar. Wie wollen junge Menschen heute leben und Zukunft gestalten? Antworten darauf wollen neun junge “Bauhaus Agenten“ und Schüler bis zum 100. Jubiläum des Staatlichen Bauhauses 2019 geben.

Die Kulturstiftung des Bundes finanziert mit fünf Millionen Euro in den kommenden vier Jahren das Programm "Bauhaus Agenten".

Bis zum 100. Jubiläum des Staatlichen Bauhauses wollen am Gründungsort Weimar, in Dessau und Berlin junge "Bauhaus Agenten" zusammen mit Schülern neue Vermittlungsangebote für die drei neuen Museen erarbeiten. Es sei ein spannendes und völlig offenes Experiment, sagte die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Friederike Zobel von der Kulturstiftung am Montag in Weimar.

In der Klassikerstadt arbeiten in dem Programm drei "Agenten" - beispielsweise junge Architekten oder Designer - in ausgewählten Schulen mit Kindern; in Dessau sind es vier und in Berlin zwei plus die Programmkoordinatorin. Leitlinie soll die bereits 1924 von Bauhausgründer Walter Gropius formulierte Frage sein, erklärte Ulrike Bestgen, Abteilungsleiterin Bauhaus-Museum der Klassik Stiftung Weimar: Wie wollen wir heute leben, wie Zukunft gestalten, wie unser Gemeinwesen gestalten?

"Wir wollen erfahren, was interessiert Schüler aus Regelschule, Gymnasium, Förder- und Berufsschule heute an der Architektur- und Designschule und wie können wir bei der Gestaltung der drei Museen ihren Nerv treffen." Interessiere sie mehr das Handwerkliche oder wollten sie im Zeitalter des Smartphones mehr Multimediales?

Die Ergebnisse sollen sowohl inhaltlich als auch gestalterisch in die neuen Ausstellungen einfließen. Es könnten aber auch völlig neue Ideen, etwa im öffentlichen Raum der drei Bauhaus-Orte, entstehen, hieß es.

Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Programm zu 100 Prozent. Die Klassik Stiftung bekommt laut Zobel 1,5 Millionen Euro bis 2019, die Stiftung Bauhaus Dessau 9 Millionen und das Bauhaus-Archiv Berlin/Museum für Gestaltung 1,6 Millionen Euro. Für das gesamte Jubiläums-Programm "100 Jahre Bauhaus" gebe es bundesweit bis 2019 rund 16,5 Millionen Euro, hieß es.

In Weimar soll das neue 22 Millionen Euro teure Museum bis Ende 2018 fertig sein. In Dessau soll der 25 Millionen Euro teure Neubau bis 2019 stehen. Berlin will das von Bauhaus-Gründer Gropius entworfene Archiv- und Museumsgebäude für 56,2 Millionen Euro sanieren und erweitern.