Greifswald. 374 Bilder dänischer Maler der Romantik hat der Sammler und Kunstmäzen Christoph Müller dem Pommerschen Landesmuseum geschenkt. Jetzt sind 43 davon erstmals in einer Ausstellung in Greifwald zu sehen.

Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald zeigt erstmals eine Ausstellung mit dänischen Kunstwerken der Romantik, die der Kunstsammler und Mäzen Christoph Müller dem Museum geschenkt hat. Ab Samstag sind in dem Museum 70 Werke der "Kopenhagener Malerschule" zu sehen.

43 der Bilder stammen aus dem Bestand von 374 Werken, die Müller dem Museum im April geschenkt hatte. Sie werden ergänzt durch Bilder aus der Alten Nationalgalerie in Berlin. Dort war die Ausstellung auch zuvor zu sehen. Die Schau in Greifswald wird bis zum 27. November geöffnet sein.

"Für uns ist das ein großes Glück", sagte Kuratorin Birte Frenssen am Freitag: "Die Schenkung ist der größte Zuwachs seit der Eröffnung des Museums." Das Landesmuseum, dessen Kunstsammlung einen besonderen Fokus auf den in Greifswald geborenen Romantiker Caspar David Friedrich (1774-1840) legt, habe zuvor gar kein Kunstwerk dänischer Maler besessen, sagte Frenssen: "Dabei hat Friedrich in Kopenhagen studiert."

Zu den Werken gehören etwa Bilder von Jens Juel und Nicolai Abildgaard, die Friedrichs Lehrer waren. Auch der in Wolgast geborene Maler Philipp Otto Runge und der in Güstrow geborene Georg Friedrich Kersting seien von den Malern aus Kopenhagen beeinflusst worden.

Frenssen sagte, die Ausstellung sei ein "Appetithappen" für die in Zukunft geplante Dauerausstellung mit Werken aus der Schenkung. Die Bilder sollen voraussichtlich ab 2018 in der im Landesmuseum geplanten "Galerie der Romantik" gezeigt werden.

Christoph Müller (77), früherer Besitzer des Schwäbischen Tagblatts, hatte erst vor wenigen Jahren mit dem Sammeln der dänischen Romantik begonnen. Die Bilder sind bereits die zweite Sammlung des Kunstmäzens, die nach Mecklenburg-Vorpommern geht. 2013 übergab Müller, der auf Rügen lebt, dem Staatlichen Museum Schwerin seine Sammlung mit 155 Werken niederländischer Meister aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Im April hatte er auf die Frage nach dem Anlass für die Schenkungen geantwortet: "Für reiche Leute gibt es nur eine einzige anständige Art, Geld auszugeben: für Museen zu sammeln."