Berlin.

Berlin in den Hochzeiten des Kalten Krieges und der Studentenbewegung: Der Fotograf Bernard Larsson ruft mit seinen Bildern die 60er Jahre in der geteilten Stadt wieder in Erinnerung.

Das Museum für Fotografie zeigt von Freitag an mit rund 230 Arbeiten eine Retrospektive des in Hamburg geborenen Künstlers.

Dank seines schwedischen Passes hatte Larsson die Möglichkeit, auf beiden Seiten der Mauer zu fotografieren. Mit seiner Kamera beobachtete er das alltägliche Leben - die Frau am Obststand, Kinder auf dem Spielplatz, Soldaten an der Sektorengrenze.

Den Titel der Ausstellung "Leaving is Entering" entlieh er den dort aufgestellten Warntafeln, die vor dem Verlassen und Betreten der jeweils anderen Zone warnten. Er wolle durch einen Perspektivwechsel nicht die herrschenden Gegensätze betonen, sondern zu deren Überwindung beitragen, sagte Larsson nach Angaben der Staatlichen Museen.

Zu sehen ist auch sein wohl bekanntestes Bild von dem sterbenden Studenten Benno Ohnesorg. Er war am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration gegen den persischen Schah von der Polizei erschossen worden. Sein Tod führte zur Radikalisierung der Studentenbewegung und gilt bis heute als Zäsur in der deutschen Nachkriegsgeschichte.