Das Beste von Martin Pudenz ab dem 23.11. bei Monika Mohr

Es gibt so Sätze, die sollte man sich jeden Morgen vor dem Spiegel sagen. Zum Beispiel "Ich bin schön." Oder: "Es geht mir jeden Tag immer besser." In diese Kategorie der Affirmationen gehört auch der Spruch "Jeder Tag ist ein guter Tag." Wer ihn beherzigt, nimmt jeden Tag wichtig. Martin Pudenz, Fotograf aus Frankfurt und Jahrgang 1948, stellt unter dem optimistischen Titel "Jeder Tag ist ein guter Tag" ab 23. November in der Photography Monika Mohr Galerie eine Auswahl seiner Arbeiten seit 1991 aus.

Bekannt wurde Pudenz als Porträt- und als Landschaftsfotograf. Besondere Beachtung gewann er durch die Technik des Bromöl-Drucks, in der er seine Fotos zu Prints verarbeitet. Seine Porträts, etwa von Joschka Fischer, erschienen ab 1993 im unvergessenen Magazin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Seinen Landschaftsaufnahmen aus Nordamerika und Deutschland - vor allem aus dem Pückler-Park in Muskau und Branitz, der als eine der schönsten Gartenanlagen Europas gilt - gibt die Ausstellung viel Raum. Die Architekturfotografie zeigt Pudenz als Liebhaber einer magischen Geometrie. Der "Messeturm Frankfurt" (1991) ragt wie ein etwas schiefer, diffus beleuchteter Riesenstift in den bläulich getönten Himmel über der Stadt, die darunter nur mehr schemenhaft zu erkennen ist. Der "Kreidefelsen II" (Rügen 1991) wirkt wie eine geträumte Küstenlinie - grün, weich, verwaschen.

Skurrile Foto-Inszenierungen wie die Arbeit, die der Ausstellung den Titel gab, zeigen Pudenz' Ansichten über das Geschlechterverhältnis: Mal reiten Mann und Frau einträchtig auf einem Besen, mal dient eine Kniende mit Lockenwicklern im Haar als Tischchen für einen Trommler.

Ausstellung Martin Pudenz , 23.11. (Vernissage 19.00) bis 17.2., Photography Monika Mohr Galerie (Bus 109), Mittelweg 45, Di-Fr 12.00-18.00 und nach Verabredung. T. 41 35 03 50