Hamburg. Sein Name fällt immer wieder, wenn es um Poetry Slams geht. Michel Abdollahi moderiert im Uebel&Gefährlich den größten Slam Europas.

Der Moderator Michel Abdollahi (35) erhält den mit 15.000 Euro dotierten Gustaf-Gründgens-Preis. "Als Conférencier und Mitinitiator des Poetry-Slam-Labels "Kampf der Künste" hat Michel Abdollahi mit seinem Wirken die Bühnen erobert und generationenübergreifend ein Publikum für eine neue darstellende Kunstform begeistert", heißt es in der Begründung der Jury. Insbesondere vermittle er jungen Menschen den Zugang zu Sprache, Poesie und Theater. Dabei sei der Preisträger ein würdiger Botschafter der Theaterszene, weit über die Grenzen Hamburgs hinaus.

Die Auszeichnung wird vom Hamburger Lions Clubs verliehen, gestiftet von der Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg.

Abdollahi wurde 1981 in Teheran geboren. Seit 2000 ist er in der deutschsprachigen und europäischen Poetry-Slam-Szene aktiv. 2005 gründete er gemeinsam mit seinem Schulfreund Jan-Oliver Lange die Veranstaltungsreihe "Kampf der Künste", die mittlerweile als größter unabhängiger Kulturveranstalter in Hamburg gilt. Seine Aktion "Ich bin Muslim. Was wollen Sie wissen?" im NDR Fernsehen wurde in der aktuellen Islamdebatte gewürdigt. Für seine Dokumentation "Im Nazidorf" erhielt er 2015 den Deutschen Fernsehpreis. Mit dem Bunker-Slam im Uebel&Gefährlich moderiert er den größten Poetry Slam Europas.

Der Preis soll im Rahmen einer Benefiz-Matinee am 2. April 2017 im Ernst-Deutsch-Theater verliehen werden. Bisherige Preisträger waren Ballett-Intendant John Neumeier und Musical-Produzent Joop van den Ende.