Leipzig.

Der Leipziger Geiger Stefan Arzberger wird ab Ende August ein Engagement in München antreten. Näheres wolle er dazu noch nicht mitteilen, sagte Arzberger am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Zunächst wolle er sich jedoch bei der amerikanischen Botschaft in Berlin darum bemühen, wieder ein Visum für die USA zu bekommen. Er ist dort mit einer zehnjährigen Einreisesperre belegt.

Zwar werde es viel Zeit und Geld kosten, wieder in die USA einreisen zu dürfen, sagte Arzberger. Er verfolge das Ziel jedoch weiter, weil er dort - sowohl in Orchestern als auch als freiberuflicher Kammermusiker - viele Engagements hatte. "Etwa ein Viertel meines Einkommens habe ich dort erzielt", sagte er. Deshalb sei es für ihn wichtig, auf diesem Markt wieder aktiv sein zu können.

Der frühere Violinist des Leipziger Streichquartetts war im März 2015 während einer Tournee in New York festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, eine Amerikanerin in einem Hotelzimmer fast zu Tode gewürgt zu haben. Arzberger hat nach eigenen Angaben keine Erinnerung an das Geschehen. Die Staatsanwaltschaft ließ den Vorwurf des versuchten Mordes nach 15 Monaten fallen, nachdem sich der Musiker der fahrlässigen Körperverletzung ohne Vorsatz schuldig bekannte.

Arzberger erhielt viel Unterstützung und Solidarität. Dafür sei er den Menschen sehr dankbar, unterstrich er.