Wie jeder andere ganz unlehrerhaft Musik hören? Klar geht das, sagt er. Fredrik Schwenks Beruf ist das Erkennen von guter Musik und die Fähigkeit, aus nicht ganz so guter Musik bessere werden zu lassen. Seit 2000 unterrichtet er Komposition an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Schwenk wurde 1960 in München geboren, hat Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Komposition studiert, sein Lehrer war Wilhelm Killmayer. Damals entstanden erste Werke, "Trois poèmes saturniens", drei Lieder nach Verlaine-Texten waren das Opus 1.

Die Lehrtätigkeit hat aber nicht dazu geführt, dass Schwenk das eigene Schreiben eingestellt hat. Weil das weiter möglich sein muss, um nicht die Erdung zu verlieren, hat er seine Arbeit als Dekan aufgegeben. Auf die Frage, an was er gerade arbeitet, kommt das berufstypische "Oje ...": ein Cellokonzert, das der Hochschulkollege Niklas Schmidt im März 2013 in Oldenburg uraufführen soll. Seinen Abgabetermin hat Schwenk auf September gelegt; der Solist muss auch noch üben, allzu einfach will er es ihm nicht machen.

Schwenks Lieblingskomponist ist Haydn. Eigentlich müsste es Richard Strauss sein, der meinte, ein guter Komponist müsse eine Speisekarte vertonen können. Schwenk, der leidenschaftlich gern kocht, sieht das ähnlich, "das hat ja viel mit Komponieren zu tun". Seine Spezialität: feine Saucen.