Siegfried Lenz veröffentlichte seinen Roman „Deutschstunde“ 1968 im Hamburger Verlag Hoffmann und Campe. Die Geschichte um Siggi Jepsen, der in einer Anstalt für schwer erziehbare Kinder, einer Jugendstrafanstalt, lebt, stellt das zentrale Thema der deutschen Nachkriegsliteratur in seinen Fokus: die moralischen Kategorien von Schuld und Pflicht auf der Folie des Nationalsozialismus. Das Thema passte in die Zeit: Auch die Studentenbewegung hatte sich die Abrechnung mit der Nazi-Zeit und dem Erbe der Väter auf die Fahnen geschrieben.

Die „Deutschstunde“ avancierte im Herbst 1968 mit 75.000 verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten deutschen Roman.