Einer wie er ohne Gitarre? Schwer vorstellbar. Ob als Zwölfjähriger (in seiner ersten Band Jay Bee and his Jupitos), als junger Straßenmusiker in Sorge um ein InterRail-Ticket oder als Oberstufenschüler am Gymnasium Eppendorf – der Sechssaiter war immer dabei.

Seine Eltern hätten es lieber gesehen, wenn Dirk Darmstaedter, aufgewachsen in Teaneck in New Jersey (USA), andere Saiten hätte aufziehen lassen: Der gebürtige Hamburger, der im Landkreis Harburg wohnt, entstammt einer Tennisfamilie. „Ich war das schwarze Schaf“, sagt er entspannt. Am Donnerstag stellt der 49-Jährige sein neues Soloalbum im Knust vor.

25 Jahre liegt sein Durchbruch als Popstar mit dem Hit „Brand New Toy“ zurück. Seine Kinder Marie, 23, und Johnny, 20, sind inzwischen aus dem Haus, seine Frau Georgia und er halten es noch immer miteinander aus – nicht selbstverständlich im Musik-Business. Das hat Darmstaedter in Hamburg zwölf Jahre lang mit seinem Independant-Label Tapete Records mitgeprägt; er war Chef von bis zu 40 Künstlern, acht Mitarbeitern und drei Festivals. „Jetzt bin ich nur noch Musiker.“ Sein Faible für Label ist geblieben: Bei Teaneck Records, benannt nach der Stadt seiner Kindheit, ist er nun Solist.

„Ich laufe heute nicht mehr ständig mit Gitarrenkoffer herum“, stellt er klar. Es tut auch ein gutes Buch wie die Biografie von Graham Nash, dem englischen Sänger und Songwriter ...