Ein Kommentar von Tino Lange

Andreas Schnoor hatte 2003 eine Idee: ein Schiff als schwimmender Club für Partys, Konzerte und Lesungen. Er bekam aber keine Genehmigung für ein Clubschiff mit festem Liegeplatz. Aber für Hafenrundfahrten mit Kulturprogramm. Schnoor machte aus der Not eine Tugend und schuf mit der Partybarkasse MS „Hedi“ eine Hamburger Erfolgsgeschichte.

Jetzt wiederholt sich die Geschichte in einer ähnlichen Form: Die MS „Stubnitz“, ein zur Kulturbühne umfunktioniertes, für sein Programm ausgezeichnetes DDR-Fischereischiff, bekommt keine Genehmigung für einen dauerhaften Liegeplatz in der HafenCity, weil sie laut Hamburg Port Authority „nicht hafenkonform“ genutzt wird. Aber die „Stubnitz“ kann nicht wie die „Hedi“ ständig durch den Hafen schippern, Größe und Tiefgang sind eine ganz andere Dimension.

Kulturbehörde, HafenCity Hamburg GmbH, Bezirksamt Hamburg-Mitte und zahlreiche Unterstützer aus Szene und Politik wollen, dass die „Stubnitz“ bleibt. Als historisch wertvoller, kulturell attraktiver – und kostenneutraler! – Anziehungspunkt in einem Quartier, das sein lebloses Reißbrett-Image dringend loswerden will und muss. Das ist ein wichtiges Stück Hamburger Stadtentwicklung, und eine Lösung dieses Problems würde zeigen, was einen Hafen nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene ausmacht: Flexibilität.