Wenn er auftritt, spricht er immer eine Frau in der ersten Reihe an, ob sie nun Renate, Beate oder – wie bei der jüngsten Premiere – Martina heißt. Diese Masche mag Jan-Peter Petersen auf der Bühne nicht missen, auch wenn das vom Kabarettisten mitgeschriebene Jubiläumsprogramm „Total-Amnesie“ heißt. Vor 30 Jahren hatte der gelernte Elektriker seinen Freund Nils Loenicker überredet, mit ihm das Duo Alma Hoppe zu gründen, benannt nach einer Saftmarke. Heute bilden die Hamburger eines der beiden dienstältesten Satireduos der Republik und locken mit ihrem populären Spott 40.000 Besucher pro Saison in ihr Lustspielhaus.

Reden konnte der Arbeitersohn aus Eilbek („Ich weiß, woher ich komme“) schon immer. Dass er bei der Wahl zum Schulsprecher des Matthias-Claudius-Gymnasiums den späteren CDU-Senator Michael Freytag – beide machten in Wandsbek 1977 Abitur – ausgestochen hatte, erzählt Petersen mit seinem typischen breiten Grinsen. Das Schreiben von satirischen Texten hat er dann während seines Studiums (Germanistik, VWL, Journalistik) entdeckt – und der Uni Tschüs gesagt. „Ich habe den Job, den ich haben wollte, ohne dass mir jemand reinredet“, sagt der 55-Jährige heute. Und privat? Da hat der Vater von vier Söhnen nur Augen für seine langjährige Partnerin Britt-Marie.