Als Dörte Maack Mitte 20 war, diagnostizierten die Ärzte eine unheilbare Netzhauterkrankung. Einige Jahre später erblindete sie. Das Ende ihrer beruflichen Laufbahn war dies nicht. Maack, 1967 in Pinneberg geboren, war im ersten Beruf Schauspielerin und Theaterpädagogin. Dann studierte sie Sport und Literatur auf Lehramt, um bestens ausgebildet beim Dialog im Dunkeln – gegründet vor 25 Jahren – anzuheuern. Das sei die perfekte Herausforderung gewesen, sagt Maack, „ich konnte konzeptuell beim Aufbau dieses Erfolgsprojekts mitarbeiten“.

Am Anfang hat sie selbst Besucher durch die lichtlosen Räume in der Speicherstadt geführt. Jetzt bereitet sie die Unternehmensseminare vor. Mit ihrer Familie lebt Maack in Prisdorf. Manchmal arbeitet sie von zu Hause aus, aber wenn sie ins Büro fährt, dann tut sie das mit der S-Bahn und ihrem Blindenführhund. Dörte Maacks Ehemann ist Softwareentwickler und außerdem Bewunderer der Leibesertüchtigungen seiner Familie: Die ehemalige Sportstudentin Dörte macht mit den Kindern (neun und sechs Jahre alt) regelmäßig akrobatische Übungen im heimischen Wohnzimmer. Zwingen muss sie den Nachwuchs dazu nicht, überhaupt ist sie dessen unumstrittene Heldin. „Die Kinder finden es cool, wenn ich sie mit in die Speicherstadt nehme“, erzählt Maack. Logisch: Sie ist ja eine von den Chefs da, und mit Mama kann man dann exklusiv hinter die Kulissen schauen.