Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman ist tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Der 46-Jährige, bekannt unter anderem aus den Filmen „Capote“ und „Big Lebowski“, starb möglicherweise an einer Überdosis Heroin.

New York. Schock und Trauer in Hollywood: Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman ist tot. Der 46 Jahre alte Schauspieler wurde am Sonntag von einem Freund leblos in seiner Wohnung in Manhattan gefunden, bestätigte die New Yorker Polizei. Die Todesursache war zunächst nicht bekannt. US-Medien spekulierten aber, dass der Schauspieler an einer Überdosis Drogen gestorben ist. So sollen in seiner Wohnung Pergamentpapier-Umschläge gefunden worden sein, in denen vermutlich Heroin gesteckt habe.

Bei CNN hieß es, in seinem Arm habe eine Injektionsnadel gesteckt. Zudem seien Beutel mit einer Substanz gefunden worden, bei der es sich um Heroin handeln soll. Dies berichtete auch die „New York Times“ am Sonntagabend (Ortszeit). Ein Freund und Kollege, Drehbuchautor David Bar Katz, habe Hoffmans leblosen Körper gefunden und die Polizei alarmiert, meldete die Zeitung.

Der Schauspieler und dreifache Familienvater hatte schon früh öffentlich über seine Drogenprobleme gesprochen. Im Mai 2013 soll er nach einem Rückfall erneut auf Entzug gegangen sein.

Philip Seymour Hoffman hat nie dem Bild des strahlenden Filmstars entsprochen. Viel mehr galt er lange als Vertreter des amerikanischen Independent-Kinos – doch spätestens 2005 schaffte er auch in Hollywood den großen Durchbruch. Für seine Rolle als Schriftsteller Truman Capote gewann er den Oscar als bester Hauptdarsteller. Erst im vergangenen Jahr war er erneut für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert: als bester Nebendarsteller im Streifen „The Master“.

Bekannt auch aus „Big Lebowski“

Meistens spielte Hoffman unglückliche, einsame Männer. Er schreckte dabei auch nicht vor drastischen Szenen zurück. Gefeiert wurde er auch für seine Rollen in „Der talentierte Mr. Ripley“, „The Big Lebowski“ oder „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“. Sein Filmdebüt vor der Kamera gab der Schauspieler 1991. 2011 führte er erstmals auch Regie bei der Theaterproduktion „Jack in Love“. Sein letztes Regie-Projekt war das Geisterdrama „Ezekiel Moss“, das aber noch nicht realisiert wurde.

Kollegen und Weggefährten reagierten schockiert auf seinen Tod. Sänger Justin Timberlake, 33, schrieb auf Twitter: „Niederschmetternd. Welch ein außergewöhnlich begabter Schauspieler. Ruhe in Frieden.“ Kollegin Mia Farrow, 68, twitterte: „O nein!!!!!“ Er sei einer der wunderbarsten Männer und großartigsten Schauspieler gewesen. „Wir, die wir bei jedem deiner Auftritte gestaunt haben, sind dankbar und sehr, sehr traurig.“

Elijah Wood, 33, ergänzte, sein Herz sei gebrochen: „Welch ein großer Verlust.“ Kollegin Evan Rachel Wood, 26, schrieb: „Ihn auf diese Art und Weise zu verlieren ist absolut tragisch.“ Comedian Ricky Gervais, 52, sprach auf Twitter von „schockierenden und traurigen Nachrichten“. Und Steve Martin, 68, ergänzte unter Verweis auf Hoffmans gefeierte Theaterrolle in „Tod eines Handlungsreisenden“: „Wer ihn als Willy Loman verpasst hat, der hat Willy Loman für immer verpasst.“