Bis zu sieben Millionen Menschen sehen ihre Filme. Gisela Graichen, Jahrgang 1944, schafft es, mit Reihen wie "C14" oder "Schliemanns Erben" im ZDF ein breites Publikum für Archäologie und andere Wissenschaften zu erreichen. Geboren in Stendal, studierte sie in Münster Volkswirtschaft und heiratete in Hamburg mit 28 Jahren Hans-Georg Graichen, der kurz darauf Honorargeneralkonsul von Mali wurde. Der Anwalt und seine junge blonde Frau wurden schnell ein Glamour-Paar im Konsularkorps; noch heute hat die Rotarierin dort viele Freunde.

Mit ihrem ersten Buch über Aussteiger gelang ihr 1981 der Sprung in die Bestsellerlisten. Es folgten "Die neuen Hexen" und 20 weitere Bücher zu den Themen ihrer TV-Sendungen. Den Sprung auf die Bildschirme schaffte sie 1988. Thema: alte Kultplätze in Deutschland. Mehr als 100 Sendungen sind es schon, gedreht an Original-Grabungsplätzen mit Forschern vor Ort. Ihr Film über Schlachtfeld-Archäologie läuft Sonntag im ZDF. "Wir haben neue Fragen an alte Zeiten. Archäologie hilft uns, unsere Zukunft zu entschlüsseln", sagt sie. Optimistin ist sie nicht geworden. "Wir könnten aus der Geschichte lernen, aber wir tun es nicht."