Im Kinderbuch ist das Mädchen Klara gelähmt - und entkommt dem Rollstuhl

Ein bekanntes Beispiel für eine Konversionsstörung findet sich auch in der Literatur. Den Fall einer psychogenen Lähmung erzählte die Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri 1881 in dem Kinderbuch "Heidi". Eine zentrale Figur in diesem Roman ist das Mädchen Klara: Jahrelang sitzt sie gelähmt im Rollstuhl, ohne dass eine Aussicht auf Besserung besteht.

Dann wird Heidi, das Waisenkind aus den Bergen, im Alter von acht Jahren als Gesellschafterin für die kranke Klara in den Haushalt der wohlhabenden Frankfurter Familie Sesemann aufgenommen. Durch die Freundschaft mit der fröhlichen Heidi gewinnt das unglückliche Mädchen wieder neuen Lebensmut. Doch Heidi geht es in der Stadt immer schlechter. Sie plagt das Heimweh, so stark, dass Klaras Vater und der Arzt der Familie beschließen, Heidi zurück zu ihrem Großvater in die Berge zu schicken. Doch für die beiden Mädchen gibt es ein Wiedersehen. Klara wird zu einem Kuraufenthalt in die Berge geschickt und bei Heidis Großvater einquartiert. Heidis Freund Peter wird so eifersüchtig auf das Mädchen aus der Stadt, dass er eines Tages Klaras Rollstuhl den Berg hinabrollen lässt, sodass er zerschellt.

Für Klara beginnt auf der Alm ein neues Leben. In Gesellschaft ihrer Freundin Heidi blüht sie immer mehr auf und lernt langsam wieder zu laufen. Als ihr Vater und ihre Großmutter zu Besuch kommen, können sie es kaum glauben, dass Klara ihnen auf ihren Beinen entgegengeht.