Am liebsten mag er die Ecke am Holzhafen. Bei der Fischauktionshalle. Dort, wo das Kopfsteinpflaster ist. Aber nur dann, wenn die Touristenbusse abgefahren sind und die meisten Menschen im Bett liegen. Also spätnachts oder frühmorgens. "Ein wunderschöner Ort", sagt Dominik Wichmann, der elf Jahre lang in München das Magazin der "Süddeutschen Zeitung" geleitet hat, bevor er zum "Stern" wechselte.

Ab Mai führt der 41-Jährige, bislang Vize-Chefredakteur, das Magazin nun allein, gab der Verlag Gruner + Jahr am Montag bekannt. Ein Traumjob? "Es gibt Indizien, die dafür sprechen, und solche, die dagegen sprechen", sagt er.

Wichmann hat das kleine Journalisteneinmaleins bei der Schülerzeitung gelernt, später ein Praktikum bei der "Chicago Tribune" ergattert. Heute kommt er selten zum Schreiben. Leider, sagt er, "jeden Tag fallen mir Themen ein, über die ich gerne schreiben würde". Wenn er nicht in der Redaktion oder daheim bei der Familie ist, verbringt er seine Zeit an der Elbe. Spaziert durch den Jenischpark, den eine seiner beiden Töchter Italienischpark nennt.

Überhaupt, die Wahl zwischen Alster und Elbe fällt Wichmann nicht schwer: "Immer die Elbe, immer der Fluss, immer die Bewegung!"