Eigentlich ist Michael Koglin ein friedfertiger Mensch. Wenn sich der Hamburger Autor aber an den Schreibtisch in seiner Eppendorfer Altbauwohnung setzt, sieht die Sache ein wenig anders aus. Koglin ist Krimiautor, nicht nur, aber auch, und mag's neuerdings gern grausam. Ein Buddhist, sofern es um den Glauben geht, mit blutigen Szenarien spielend, sofern es um das Schreiben geht. Wie in "Seelensplitter", seinem aktuellen Thriller.

1955 in Büdelsdorf geboren, kann Koglin mittlerweile auf eine so bunte wie wechselvolle berufliche Karriere zurückblicken. Studium der Politologie, Schauermann im Hafen, Hilfsgärtner in einem niederländischen Zen-Kloster. Journalist für "Mare", "Brigitte" und NDR. Autor von historischen Hamburg-Büchern ("Italien in Hamburg"). Schreiber von Drehbüchern für Kindertheater und für Kinderfilme. Erfinder der Kriminalhumoreske "Dinner for one - Killer for five" über die mörderischen Abgründe im Leben von Miss Sophie und Butler James.

Da war's noch komisch. Und jetzt? Er glaube eigentlich nicht, dass man Figuren erfinden könne, sagt Koglin, sie kämen halt zu einem. "Dann führen sie ein zuweilen recht störrisches Eigenleben." So wie die psychopathischen Täter in seinen Romanen. Sie machen aus einem an sich friedliebenden Menschen einen Autor, dem nichts Schreckliches fremd zu sein scheint. Wehe, wenn er sich an den Schreibtisch setzt ...