Als Desdemona in John Neumeiers "Othello"-Inszenierung ist Gigi Hyatt unvergessen. Und wer auch immer das Mahler-Lied "Wo die schönen Trompeten blasen" noch so perfekt tanzen mag, haben doch ältere Ballettfans automatisch die zu Herzen gehende Hyatt in diesem wundervollen Abschieds-Pas des deux aus "Des Knaben Wunderhorn" vor Augen. Sie gehörte von 1982 an zum Hamburg Ballett, war von 1986 bis 1997 Erste Solistin und eine ideale Marienfigur im "Magnificat", eine rührende Solveig in "Peer Gynt", ein selbstbewusstes Aschenbrödel in "A Cinderella Story". Nun kehrt die Deutschamerikanerin in ihre künstlerische Heimat zurück: als pädagogische Leiterin und Neumeiers Wunschkandidatin für dessen Ballettschule.

Ab der Spielzeit 2013/14 übernimmt Gina Hyatt-Mazon die Nachfolge von Marianne Kruuse. Die Tänzerin und Pädagogin führte seit 1993 die Ballettschule und inspirierte als Erste Solistin - ähnlich wie Gigi - Neumeier. Hyatt, verheiratet mit ihrem Kollegen Januz Mazon, leitet seit 2003 The Georgia Ballett (Atlanta, USA), in dessen Company auch ihre Tochter Emilie auftritt. Sie arbeitete dort als Ballettmeisterin, unterrichtete an der Schule, choreografierte für die Company zahllose Produktionen. Schon ab Januar hat Hamburg die Hyatt wieder, wenn sie am Ballettzentrum als Pädagogin beginnt.