Der Schauspieler, der hieß Erik Schäffler, hat mir meine Mama gesagt, war toll, richtig cool. Er hat uns am Ende alles genau erklärt, wie das am Theater so läuft, mit der Garderobe, mit der Requisite und auch das mit seiner Perücke aus Fuchshaar, die er nach der Vorstellung ganz, ganz vorsichtig abnehmen muss, damit er sich nicht seine eigenen Haare rausreißt.

Und hinterher hat er mir sogar noch ein Autogramm gegeben und erzählt, dass er nächstes Mal nicht wieder so viel schwitzen will bei diesem Stück.

Das kommt eben davon, wenn man alles allein machen will. Über Tische springen, auf Hocker hüpfen, auf und ab tigern im Steinfoyer des Schauspielhauses - wenn dann ein Fuchs überhaupt tigern kann. Dieser konnte.

Und er hat uns viel erzählt, aus seiner Jugend, als er noch Gänse stehlen und den kläffenden Hunden des Jägers Haken schlagend davoneilen konnte - und seine Vorratskammern immer prall gefüllt waren. Die jungen Füchse haben seinen Geschichten immer gern gelauscht. Dieser alte Fuchs war, als er noch jung war, ein ganz Schlauer.

Jetzt ist er alt geworden, verwechselt Tage und Termine, hört schwer. Gut dass wir Kinder ihm helfen können. Er muss uns dauernd fragen, weil er ständig was vergisst. Und den Hunden rennt er auch nicht mehr davon; was nach manchem Biss recht schmerzhaft ist. Gut dass die jungen Füchse für ihn da sind, ihn pflegen und ihm seine alten Geschichten erzählen. Im Alter ist man nicht mehr gern allein. Allein sein, das ist, wenn überhaupt, nur was für junge Füchse.

Niklaas Grünberg, 6 Jahre (5 Nikolausmützen)