Ähnlich dreist wie NDR-Fernsehspielchefin Doris J. Heinze ging Jürgen Emig vor. Der Ex-Sportchef des Hessischen Rundfunks (HR) wurde wegen Bestechlichkeit und Untreue zu zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. Emigs Ehefrau hatte über die von ihr gegründete Marketing-Firma SMP zwischen 2001 und 2004 für den HR Sponsorengelder besorgt, damit dieser bestimmte Sportereignisse übertragen konnte. Und dafür Provision erhalten. Da Emig entscheiden konnte, was in seine Sendungen aufgenommen wurde, entwickelte sich ein gutes Nebengeschäft. Mehr als 300 000 Euro soll das Paar so in die Haushaltskasse gewirtschaftet haben. Staatsanwalt Michael Loer sagte über Emig: "Er hat die Rundfunkfreiheit verraten und redaktionelle Entscheidungen verkauft." Im Revisionsverfahren verhandelt der Bundesgerichtshof im Oktober mündlich über die Klage Emigs, der sich dagegen wehrt, dass er als Amtsträger eingestuft wurde - was zu einer Verschärfung des Strafmaßes führte.