Hamburg. Wenige Tage nach Vorstellung ihres Haushaltsplan-Entwurfs fordert Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler mehr Geld für die Kultur. Es müsse Anstrengungen geben, die Stadt als "Arbeitsgebiet für Künstler und Kulturschaffende" so attraktiv zu machen, "dass nicht nur die Übernachtungszahlen im Tourismussektor steigen, sondern dass die Leute auch länger als nur eine Nacht bleiben", sagte Kisseler im Abendblatt-Interview. "Dazu muss man - auch wenn das in diesem Haushalt nicht klappt - noch mal Geld in die Hand nehmen. Die Schönheit der Stadt allein wird nicht ausreichen."

Als vorrangige Investition bezeichnete die parteilose Politikerin die überfällige Sanierung der Deichtorhallen, deren Dach undicht ist: "Ein solches Haus können wir nicht im Regen stehen lassen. Der bauliche Zustand ist so prekär, dass das eigentlich niemand mehr übersehen kann. Schon bei der Übernahme durch die Stadt 1989 befanden sich die Hallen in einem Zustand, der für Ausstellungszwecke alles andere als tauglich war."

Kisseler verteidigte auch das Konzept zur Neuausrichtung der Stiftung Historische Museen, in dem eine übergeordnete Leitung für die vier Häuser empfohlen wird. Kosten: rund 300 000 Euro jährlich. Kisseler: "Ich werde versuchen, den Finanzsenator zu überzeugen, glaube aber, dass wir diese Kosten aus dem Haushalt der Kulturbehörde erwirtschaften müssen."