Die Hamburger Punkbands Captain Planet und Matula stellten die neue Klimaanlage des Molotow mit ihren schweißtreibenden Sets auf die Probe.

Hamburg. Vollbepackt mit Instrumenten, Fanartikeln und frierenden Menschen fahren zwei Mini-Tourbusse fast 600 Kilometer durch ein schneeweißes Deutschland.

Am Sonntag spielten die zusammengeschweißten Hamburger Punkbands Captain Planet und Matula noch in einem Jugendzentrum in Darmstadt, Montag ging es dann zurück in die Heimat für einen Wahnsinnsauftritt, bei dem die neue Klimaanlage im Molotow ganze Arbeit leisten musste: Schon bei der Vorgruppe Matula werfen drei strahlende Mädchen selbstgemachtes Konfetti auf die Bühne, die Musiker bekommen Jägermeister vom Tablett gereicht und ein Publikums-Chor lässt die Band nach ihrem Hit "4,8 Milliarden" kaum von der Bühne.

Dann Captain Planet: Es ist die Releaseparty ihres zweiten Albums "Inselwissen", der mitreißendsten deutschen Platte des Jahres. Mit den ersten Tönen geht ein Ruck durch die Menge, 300 Fans tanzen sofort und überschlagen sich.

Die Körper kämpfen mit sich selbst, sind angespannt und immer bereit, die sich in pumpenden Basslinien aufgestaute Energie wieder bei einem Gitarrenausbruch herauszulassen. 60 Minuten lang reihen sich Hits auf eine Kette: "Blattsport", "Wespenstich", "Walbaby", "Spreu vom Weizen" und am Schluss natürlich die ewigen Klassiker: "Baumhaus" und "Eingekehrt".

Die erste Reihe wird von den Tanzenden auf die Bühne gedrückt, hält sich an den Monitorboxen fest und dreht sich dann um. Dort gibt es auch viel zu sehen: Euphorisch sind Augen und Münder aufgerissen, Fans lächeln und schreien jedes Wort mit, ganz für sich selbst. "Dein Herz tobt wie ein Kind von Wespen gestochen", schreit Sänger Arne von Zwistern gemeinsam mit den Fans, "Nachts schlafen kann nicht alles sein." Wohl wahr.