Am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg wurde Klaus Maria Brandauer beim Theaterfestival gefeiert - in Kleists “Der zerbrochene Krug“.

Hamburg. Triumph für Klaus Maria Brandauer im Deutschen Schauspielhaus: In Peter Steins Inszenierung von Kleists Lustspiel "Der zerbrochne Krug" verwandelte der Wiener Bühnenstar die Niederlage des Dorfrichters Adam in einen komödiantischen Sieg für sich.

Mit einer ausverkauften Doppelvorstellung am Sonntag begeisterte das Gastspiel des Berliner Ensembles die Zuschauer - zweifellos ein Höhepunkt des Hamburger Theaterfestivals.

Als korrupter und selbstherrlicher Rechtsprecher, der über sich zu Gericht sitzen muss, zog Brandauer alle Register pointierter Charakterisierungskunst. Sein Adam ist gerissener Satan und verzweifelter Schmerzensmann. Im grandiosen Schlussbild hängt er mit ausgebreiteten Armen über einem weiten Schneefeld - und entschwebt in den Himmel.

Beim Schlussapplaus feuerte Klaus Maria Brandauer stampfend noch den Beifall an - ein verteufelter Komödiant, gewaschen mit allen Wassern der groben wie auch der raffinierten Wirkungen.