Zuschreibungen und Abschreibungen kommen in der Kunstszene häufig vor: Es gibt spektakuläre Entdeckungen, wie 2004, als das lange umstrittene Gemälde "Dame am Virginal" als Werk von Vermeer identifiziert wurde. Oder 2006, als Experten befanden, dass die "Dame mit weißer Kappe" tatsächlich von Rembrandt stammte. Manche Museen machen gegenteilige Erfahrungen. Die spektakulärste Abschreibung ist der "Mann mit dem Goldhelm" aus den Staatlichen Museen zu Berlin. Das Porträt, das die Berliner Gemäldegalerie 1887 für 20 000 Goldmark als echten Rembrandt kaufte, wird seit 1986 nicht mehr als authentisch betrachtet. Auch das Dresdner Kupferstichkabinett musste empfindliche Verluste verkraften: Von den einst 126 Rembrandt-Zeichnungen gelten noch 21 als gesichert.