Es ist nicht zwingend notwendig, als Kabarettist katholisch zu sein. Aber es hilft in vielen Fällen. Martin Sonneborn (44), passiv katholischer Bundesvorsitzender der “Partei“, hat sich mittlerweile jedoch einem amüsanteren Ziel zugewandt - der satirischen Unterwanderung deutscher Politik.

Als Chefredakteur des Satiremagazins "Titanic" hat er seine Magister-These über die Wirksamkeit von Satire "aus Versehen komplett widerlegt", weil er immer wieder bewies, dass selbst aus dem hirnrissigsten Spaß Wirklichkeit werden kann. Der Hamburger Ableger seiner Spaß-Partei machte sich unter anderem mit dem Slogan "Bildung fängt mit B an" unsterblich. Dass er deswegen von manchen als "Politclown" bezeichnet wird, steckt er locker weg: "Satire-Hitler wäre mir lieber." Gibt es ein Hobby, Herr Partei-Vorsitzender? "Mein Hobby ist die Macht." Für einen Ehemann eine verständliche Aussage.

Als "Partei"-Chef setzt er sich unter anderem für den Wiederaufbau der Mauer ein; als Vater von zwei Kindern lebt er mit seiner Familie in Berlin. "Natürlich im Westen."

Aber was, wenn "das Merkel" nach der Bundestagswahl weiter an der Macht bleibt? Droht dann das politische Exil? "Nein", kommt es mit dem Brustton der Überzeugung zurück, "ich möchte bleiben und das weiter begleiten."