“Frau ist so jung, wie sie sich fühlt“, hat sie einmal gesagt. Und Erika B e r g e r wäre nicht Erika Berger, die wohl berühmteste Sexberaterin Deutschlands, wenn sie nicht jetzt, anlässlich ihres 70. Geburtstags, auch noch sagen würde: “Natürlich haben auch wir Alte noch Sex, sehr schönen sogar.“

Nicht mehr so experimentell sei die Liebe, gerade deshalb aber vielleicht noch intensiver.

Die gebürtige Münchnerin schrieb einst für "Bild", "Quick" und "Neue Revue", ihr erstes Buch hieß "Bettknigge". Dann klopfte der Privatsender RTL bei ihr an - und Berger sicherte sich mit ihrer Anrufshow "Eine Chance für die Liebe" einen Platz im kollektiven Fernsehgedächtnis.

Millionen saßen vor dem Bildschirm, große Fans oder sexuell Unkundige mit dem Telefon in Reichweite, wenn die zweifache Mutter (heute zudem zweifache Großmutter) live über Oralverkehr, Masturbation, Wechseljahre und Erotik in der Ehe palaverte. Zwei schlanke, ineinander verschlungen Beine, meist mit schwarzen Pumps bekleidet, das ist das Bild, das man bis 1992, dem Ende ihres Show-Klassikers, erinnert.

Heute sitzt sie nicht mehr vor der Fernsehkamera, sondern hinterm Schreibtisch in Köln. Seit dem Tod ihres Mannes vor zwei Jahren leitet sie dessen Medienberatungsbüro. Ihren Geburtstag will Berger mit Freunden im kleinen Kreis feiern.