Porträt: Mein Freund George Weidenfeld. So, 14.30 Uhr ARD

"Lord Weidenfeld ist jemand, der sich für alles interessiert. Nichts auf dieser Welt ist fremd für ihn", staunt Daniel Barenboim. Der Dirigent ist einer von zahlreichen Weggefährten, die den Verleger und Diplomaten österreichisch-jüdischer Herkunft, der von Königin Elizabeth II. 1969 in den Adelsstand erhoben wurde, bewundern. Man kann sicher sagen, dass auch Mathias Döpfner dazu gehört. Sein einstündiges Porträt "Mein Freund George Weidenfeld" sei "nicht objektiv, sondern eine subjektive Annäherung an einen großen Europäer", sagt der Vorstandsvorsitzende des Verlags Axel Springer (Abendblatt, "Welt", "Bild"), der Weidenfeld 1988 zum ersten Mal getroffen hat. Döpfner und sein Co-Autor Stephan Reichenberger haben Lord Weidenfeld, dessen praller Terminkalender von seiner Frau, Lady Annabelle, geführt wird, ein Jahr lang auf Reisen und bei Gesprächen mit der Kamera begleitet. Jeweils zwei, drei Tage lang waren sie mit in Wien, Tel Aviv, New York, Berlin, London. In der britischen Metropole lebt Weidenfeld, der am 13. September seinen 90. Geburtstag feiert, in einem Luxusappartement an der Themse, die Journalisten konnten dort auch bei den "legendären George-Dinners" dabei sein.

Weidenfeld hat Zugang zu den Mächtigen dieser Welt, er versteht sich als Mittler und Mentor. 1919 in Wien geboren, konnte er 1938 vor den Nazis nach London fliehen, war als Diplomat an der Gründung des Staates Israel beteiligt. Der einflussreiche Befürworter der deutschen Wiedervereinigung bewegt sich noch heute wie selbstverständlich zwischen den Welten der Politik, der Kultur, der Wirtschaft und der Stars.

3sat wiederholt das Porträt am Montag, 7. September, um 23.10 Uhr anlässlich des 90. Geburtstags von Lord Weidenfeld am 13. September.