Hoopte. Ursache für das frühe Auftauchen könnte der warme Winter sein. Bei Hoopte freut sich Elbfischer Wilhelm Grube über richtig fette Beute.

Die Stintfischer an Elbe und Weser sind in diesem Jahr besonders früh im Einsatz, aber nicht überall wird auch viel gefangen. „Wir hatten noch nie so viele Stinte so früh im Jahr“, sagte Elbfischer Wilhelm Grube in Hoopte (Kreis Harburg). Ursache könne der warme Winter sein, obwohl das Wasser noch ziemlich kalt sei. „Eigentlich kommt der Stint erst so ab sieben Grad, jetzt sind es knapp vier“, sagte Grube, der seine Reusen zwischen Norderelbe und Geesthacht ausgelegt.

500 Kilogramm Stint täglich

„Wir holen schon bis zu 500 Kilogramm täglich aus dem Fluss“, sagte Grube. Die erste Kiste habe er schon am 15. Februar füllen können, noch einen Tag früher als im vergangenen Jahr. Auch seien die Fische in diesem Jahr besonders groß.

Der 60-Jährige gilt als einziger Stintfischer östlich von Hamburg, unterstützt wird er von seinem Bruder Werner und Sohn Per-Willem. „Ich hoffe, dass die Saison bis nach Ostern dauert“, wünschte sich Grube, der den grünlich-silbernen Fischen seit mehr als drei Jahrzehnten nachstellt. Er hoffe, bis Mitte April 25 bis 30 Tonnen Stint zu fangen.

Sohn Per-Willem ist sonst elbabwärts zwischen Wedel und Glückstadt unterwegs. Doch dort sei in diesem Jahr bislang überraschend wenig los gewesen, so Grube. „An der Unterelbe wurde so wenig gefangen, wie seit Jahren nicht mehr“, berichtete Grube. „Das könnte an der Elbvertiefung liegen“, vermutete er. „Wahrscheinlich sind die Fische an den tiefen Stellen im Fahrwasser, wo wir nicht fischen dürfen.“

Auf der Weser sind die Fänge schlechter

„Auf der Weser sind die Fänge zur Zeit schlechter, als in den Vorjahren“, sagte Alfred Homeister vom Staatlichen Fischereiamt Bremerhaven. Am Tag werden maximal 150 bis 200 Kilogramm gefangen, sonst war es schon bis zu einer Tonne täglich“, sagte Alfred Homeister vom Staatlichen Fischereiamt Bremerhaven.

„In den vergangenen Jahren ist der Spaß am Stintessen auch ins Binnenland bis nach Hannover gekommen“, sagte Fischereiberater Volkmar Hinz von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. So hätten die Fischer im vergangenen Jahr sogar mehr absetzen können, als sie anbieten konnten. „Ein großer Mitesser ist aber der Kormoran, der zur Stintsaison mit mehreren tausend Exemplaren an die Elbe kommt“, sagte Hinz.

In Norddeutschland wird der lachsartige Schwarmfisch wegen seines Geschmacks auch Gurkenfisch genannt. Im Winter ziehen die meist etwa 15 bis 20 Zentimeter langen Stinte aus der Nordsee in die Flussmündungen. Wird es wärmer, so wandern sie zum Laichen stromaufwärts.