Heute vergeben Hamburger Sparkasse und das Abendblatt den Bildungspreis 2010 an herausragende Projekte in Schulen und Kitas.

Hamburg. Die Gewinner des Hamburger Bildungspreises stehen fest. Eine Kinderkrippe, eine Kita und acht Schulen teilen sich die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung, die in diesem Jahr erstmals von der Hamburger Sparkasse und dem Abendblatt vergeben wird. Eine siebenköpfige Jury hat die zehn Sieger, deren ausgezeichnete Projekte und Konzepte auf diesen Seiten vorgestellt werden, aus 160 hochwertigen Bewerbungen ausgewählt. Heute Abend wird gefeiert. Die Preisträger erhalten zur Preisverleihung ihre Urkunden und je ein Sparbuch mit einem Guthaben in Höhe von 10.000 Euro, das sie mit in Krippe, Kita und Schule nehmen.

Das war eine Bedingung beim Bildungspreis: Die Investitionen, die das Preisgeld ermöglicht, kommen direkt den Kindern und Jugendlichen zugute. Die Julius-Leber-Schule will Musikinstrumente anschaffen, die Grundschule Perlstieg verwendet das Geld für mobile Bühnenelemente, die Winterhuder Reformschule schafft Trekking- und Outdoor-Ausrüstungen für ihr prämiertes Projekt "Herausforderungen" an. Die thematische Spannbreite der Konzepte und Projekte, mit denen sich Kitas, Vereine und Schulen in Hamburg um den Bildungspreis beworben hatten, reicht von der individuellen Förderung von Krabbelkindern über Sprachförderung bis Elternarbeit. Von Kunst-, Lese-, Theater- und Zirkusprojekten in Kitas und Schulen über die Berufsvorbereitung bis hin zu Lernkonzepten für gymnasiale Oberstufen. "Die Resonanz war beeindruckend", so Haspa-Vorstand Harald Vogelsang und Abendblatt-Chefredakteur Claus Strunz als Initiatoren des in Hamburg bislang einmaligen Preises. "Das zeigt uns, wie viele Menschen und Einrichtungen sich in unserer Stadt weit über das Normalmaß hinaus für die Bildung von Kindern engagieren", so Claus Strunz.

Hinter der Jury-Entscheidung steht ein Auswahlmarathon, der nach den Sommerferien startete. Jede einzelne Bewerbung wurde begutachtet, ein Team aus Haspa- und Abendblatt-Mitarbeitern besuchte ausgewählte Einrichtungen. In der finalen Jury-Sitzung standen schließlich 30 Bewerber zur Diskussion, die alle eins gemein haben: Sie vermitteln nicht nur Wissen, sie regen kleine und junge Menschen an, selbst aktiv, kreativ und eigenständig zu werden und zu denken.

Am Ende waren es die I-Tüpfelchen, die den Ausschlag in der Gesamtwertung gaben: das herausragende Engagement einzelner Menschen oder eines Teams, die Langzeitwirkung eines Lernkonzeptes, der Stellenwert des Projektes innerhalb der Einrichtung. Ein weiteres Kriterium der Jury waren die Bedürftigkeit und der Standort der Schulen und Kitas. "Augenmerk haben wir auf Einrichtungen gelegt, in denen die Kinder und Jugendlichen nicht unbedingt dem sogenannten Bildungsbürgertum zugeordnet werden, als auch darauf, dass pädagogische Spitzenleistungen gewürdigt werden", sagt Jurymitglied Harald Vogelsang. Die Jury stellte sich bei jeder Bewerbung zudem die Frage, ob Projekt und Konzept auf andere Einrichtungen übertragbar sind. Auch das ist ein Ziel des Bildungspreises: Über die Auszeichnung sollen sich erfolgreiche Konzepte herumsprechen. Das Motto: Gute Ideen dürfen kopiert werden. Die Preisträger geben ihr Know-how gerne weiter.

Die Haspa und das Abendblatt hatten im Frühjahr Kitas und Schulen aufgefordert, sich mit ungewöhnlichen und innovativen Bildungskonzepten um den hoch dotierten Hamburger Bildungspreis zu bewerben. Eine solche Auszeichnung mit einem Preisgeld in dieser Höhe, ist in Hamburg bisher einmalig. Aufgrund der Menge und Qualität der Bewerbungen haben Haspa und Abendblatt entschieden: Der Bildungspreis soll nicht einmalig bleiben. Im kommenden Jahr gibt es eine Neuauflage. Ein Trost für Kitas, Vereine und Schulen, die heute nicht zu den Siegern zählen. 2011 haben sie eine neue Chance auf den Hamburger Bildungspreis, ausgelobt von Haspa und Abendblatt.

Die Jury des ersten Hamburger Bildungspreises: Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse, Claus Strunz, Chefredakteur Hamburger Abendblatt, Peter Daschner, Leiter des Landesinstituts für Lehrerbildung in Hamburg, Inke Neumann, Lehrerin der Johann Comenius Schule in Pinneberg, Dr. Matthias Rürup, Bildungswissenschaftler der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Professor Dr. Ute Stoltenberg, Leiterin des Instituts für Integrative Studien der Leuphana-Universität, Sabine Tesche, Redakteurin Hamburger Abendblatt