Wilhelmsburg. Es gibt viele gute Konzepte zur Sprachförderung bei Kindern. An der Grundschule Perlstieg, vormals Gesamtschule Wilhelmsburg, haben die Pädagogen ein ganz besonderes installiert. Über ein Theater-Tanz-Projekt finden Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern oder Migrationsfamilien leichten Zugang zur Sprache.

"Durch die Bühnenarbeit vergrößert sich der Wortschatz der Kinder, ihre Aussprache wird deutlicher und exakter. Sie lernen, zusammenhängend zu formulieren", sagt Lehrerin Cornelia Rinke-Pietsch. "Außerdem wächst das Selbstbewusstsein der Kinder zusehends." Vielleicht ist das der Schlüssel zum Erfolg: Das Bühnenspiel ermöglicht den Kinder das spielerische Lernen, ohne Druck und völlig unbewusst. Und damit der Theater-Tanz auch spannend bleibt, bearbeiten Lehrerin und Tanzpädagogin aktuelle Kinderbuchstoffe für die Schulbühne. Vor den Sommerferien erhielten die heutigen Viertklässler und die Lehrerinnen Christel Straß und Annika Gleißenberg nach ihrer Aufführung des Stücks "Seeräubermoses" nach dem Buch von Kirsten Boie auf der Bühne im Kampnagel-Theater ein sehr wertvolles Lob. "Seeräubermoses war sicher bei Weitem die anspruchvollste und virtuoseste Inszenierung. Unglaublich. Die Choreografie, die Präsentation der Textteile, die Kinder haben das wunderbar gemeistert. Darüber hinaus haben sie aber vor allem eine Riesenspielfreude ausgestrahlt. Das hat auch alle anderen Spielleiter und Zuschauer begeistert", schrieb eine Lektorin des Oetinger Verlags an Autorin Kirsten Boie.

Das Theater-Tanz-Projekt wird an der Grundschule Perlstieg mit jeweils einer Klasse pro Jahrgang von der Vorschule bis zum Ende des vierten Schuljahres durchgeführt. "Am liebsten würden wir es allen Kindern anbieten", sagt Cornelia Rinke-Pietsch. "Aber dafür bräuchten wir mehr Lehrer und speziell ausgebildete Tanzpädagogen. Dafür ist so ein Schulbudget zu klein."

www.gesamtschule-wilhelmsburg.de