Eine neue Veranstaltungsreihe soll die Hamburger Prominenz zum Feiern bringen. Wer mitfeiern will, muss sich auf der Homepage der Veranstalter oder per Facebook registrieren lassen.

Hamburg. In der Nacht kurz vorm Einschlafen, seiner typischen kreativen Phase, kam Gehad Badreddine die Idee: Crystal Overnight. Das war er, der perfekte Name für die Veranstaltungsreihe, die er und sein bester Freund Manuel Tiedemann aufziehen wollten. Crystal wegen der Exklusivität und Overnight – über Nacht – wegen der zeitlichen Begrenztheit. Damit ist das Konzept bereits erklärt. Die beiden Eventmanager wollen keine Massenveranstaltung, sondern das Besondere.

Seit Dezember 2012 gibt es die Veranstaltungsreihe, die alle paar Monate ein Restaurant, eine Galerie oder eine andere Hamburger Räumlichkeit in einen Club verwandelt. Kommenden Sonnabend ist die Bank Brasserie & Bar der Ort. Viele Wirtschaftsgrößen und Prominente waren bei den vergangenen Partys unter den Gästen, wie zum Beispiel Fotograf Marius Engels, Apropos Store Manager Ralf Block und Nicolaus Giercke von Becker Juweliere und Uhren. „Wir haben oft gehört, dass sich viele in der Hamburger Gesellschaft einen angemessenen Rahmen zum Feiern wünschen, der weder zu steif noch zu jung ist“, sagt Tiedemann, der als Personaltrainer viele der potenziellen Gäste in Form bringt und so über die entsprechenden Kontakte verfügt. „Es ist schön, zu sehen, wie die Leute, die sonst berufsbedingt oft sehr kontrolliert sind, ausgelassen feiern und Spaß haben.“

Wer mitfeiern will, muss sich auf der Homepage der Veranstalter oder per Facebook registrieren lassen. Eine Auslese an der Tür gibt es zusätzlich. „Wir suchen unser Publikum sehr gezielt aus“, sagt Tiedemann. Das heißt nicht, dass Normale keine Chance haben, denn es gilt das Motto: Der Mix macht’s. „Wir wollen ein hohes Niveau und dieses halten. Wir wollen bei jedem Gast die Hand dafür ins Feuer legen können, dass er etwas Besonderes hat.“ Das gehe aber auch nur, wenn das Event nicht zu groß wird. Bei gut 600 Leuten ist die Grenze.

Beste Freunde – nur zusammen wohnen wollen die beiden Partymacher nicht

„Wir wollen etwas Neues schaffen, dass auch langfristig Erfolg hat“, sagt Badreddine. Natürlich könnten sie jedes Wochenende eine Party schmeißen. Natürlich könnten sie die Events größer machen. Natürlich könnten sie die Namen ihrer prominenten Gäste vorab bekannt geben und damit gaffendes Publikum anlocken. „Aber wir wollen uns und unsere Gäste nicht verkaufen“, sagt Tiedemann. Badreddine nickt: „Wir wollen etwas machen, womit wir uns auch identifizieren können.“

Seit knapp drei Jahren sind die beiden beste Freunde. „Wir ticken einfach gleich“, sagt Tiedemann. Beide sind in Schleswig-Holstein auf dem Land aufgewachsen, beide kommen aus bodenständigen Familien, beide wollen sich als Selbstständige verwirklichen. Lieblingsverein? „Ach, ich mache mir nichts aus Fußball.“ – „Ich auch nicht.“ Lieblingsgetränk? „Gin Tonic“ – „Dito.“ Frauengeschmack? Allgemein stehen sie auf denselben Typ, kommen sich aber im Konkreten nicht in die Queere. Einmal hatten sie ein Doppeldate und redeten währenddessen nur miteinander über ihre Projektideen. „Die Frauen waren richtig genervt“, sagt Tiedemann. Dazu, ob es für einen von beiden ein zweites Date gab, wollen sie nichts sagen.

Die Idee, dass die Freunde auch Geschäftspartner werden, gab es schon länger. Badreddine, der kreative Markenberater und Tiedemann der gute Verkäufer mit nützlichen Kontakten. „Das wollten wir nutzen und zusammen einen Mehrwert schaffen“, sagt Tiedemann, der nebenbei als Model arbeitet. Es gab viele Ideen, die verworfen wurden, aber irgendwann fielen die Worte „exklusive Veranstaltungsreihe“. „Da hat es bei uns sofort gefunkt.“

Nach der Veranstaltung dieses Wochenendes in der Bank fahren die beiden sogar gemeinsam in den Urlaub. Nur zusammen wohnen wollen sie nicht. „Wir haben das mal überlegt, aber es dann doch lieber nicht gemacht.“ Vielleicht lag es an einem der wenigen Unterschiede zwischen den beiden: Badreddine bevorzugt Ottensen als Viertel, Tiedemann die Uhlenhorst.