60, 80, sogar mehr als 100 Meter über der Stadt entstehen immer neue Bars und Partyräume

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt die gemütliche Kellerbar als Garantie für ein gelungenes Fest. Inzwischen hat sich die Partykultur jedoch verschoben. Und zwar nach oben, auch weil Hamburg so ganz allmählich eine eigene Skyline bekommen hat.

In der Stadt buhlen inzwischen mehrere – neudeutsch – Locations um Gäste, die gleich in zweierlei Hinsicht schwindelfrei sein sollten: zum einen wegen der Höhe über dem Erdboden, zum anderen, weil die Feierei auf höchstem Niveau auch den Inhalt eines Portemonnaies arg strapaziert. „Natürlich können Sie unsere gesamte 20up-Bar für eine private Festivität mieten“, sagt Daniel Koch lächelnd, Food&Beverage-Manager des Empire Riverside Hotels. Von hier oben aus schweift der Blick über die Stadt, vor allem aber über das Herz von Hamburg, den Hafen. „Allerdings beträgt allein die Grundmiete 50.000 Euro pro Abend.“ Ein solcher Preis spricht im Prinzip sowieso nur Firmenkunden an. Trotzdem sei es möglich, sich in der Bar einen privaten VIP-Bereich reservieren zu lassen. „Wir klären vorab den Mindestumsatz, tja, und dann: Viel Spaß!“, sagt Daniel Koch.

Gleich nebenan in der 20. Etage des Atlantikhauses und neuerdings auch in der 23. Etage des ehemaligen Unileverhauses am Valentinskamp betreibt der Veranstalter Nord-Event gleich zwei „echte“ Partylocations, 270 und 1000 Quadratmeter groß, die beide einen eindrucksvollen 360-Grad-Blick über die Elbe, die Alster und die gesamte City bieten. Das Penthouse Elb-Panorama und das Emporio können sowohl als Party- aber auch als Konferenzräume genutzt werden. Sie sind hochwertig ausgestattet, selbstverständlich mit einer Bar, doch fürs Essen und Trinken und für die Musik müssen die Gastgeber schon selber sorgen. Die Preise sind Verhandlungssache.

Von hier oben aus fällt der Blick notgedrungen immer wieder mal auf den Telemichel, der am Rande des Messegeländes seit Jahren schon ein freudloses Schicksal mit sich herumträgt; ein Drehrestaurant mit Aussichtsplattform nämlich, das leer steht, was für eine Großstadt wie Hamburg ziemlich peinlich ist. Da ist der Inhaber des ursprünglichen Michels, die nordelbische Landeskirche, cleverer: Viele Hamburger wissen es bereits, dass man auf den verschiedenen Turmböden der zehnthöchsten Kirche der Welt prima feiern kann. Das Angebot reicht bis zum 180-Personen-Empfang auf der Aussichtsplattform. „Die Raummiete eines Turmbodens für etwa 50 Personen beginnt bei 500 Euro“, sagt Dirk Bobsin, der diese Events managt. Vom selbst gemachten Nudelsalat als Mitbringsel sei jedoch Abstand zu nehmen, sagt er, denn es bestehe eine Catering-Bindung. „Die Qualität der Speisen und Getränke ist in jeder Preislage hochwertig“, verspricht Bobsin.

Sollte der Michel ausgebucht sein, empfiehlt sich (nicht nur) für Brautpaare der Aufzug des Radisson-Blu-Hotels in die 26. und 27. Etage. Die Eventflächen des High End bieten Platz für 25 bis 300 Gäste. Eine fünf Meter hohe Fensterfront sorgt für viel Licht, gute Sicht und das unbezahlbare Die-Welt-liegt-dir-zu-Füßen-Gefühl. Eine Hochzeitspauschale mit allem Drum und Dran beginnt bei 105 Euro und ist für Gesellschaften ab 25 Personen buchbar. Als nicht ganz so hoch, aber dafür als besonders exklusiv wird das Upper East in der vierten Etage des East Hotels gehandelt. Die 350 Quadratmeter große Location kann bis zu 500 Personen verkraften. Das Upper East bietet das Neueste an optischer und akustischer Veranstaltungstechnik.

Inzwischen lassen die East-Gastronomen Strenger und Ciunis im obersten Stockwerk der Tanzenden Türme an der Reeperbahn das höchste Restaurant der Stadt entstehen. Das Clouds soll ab Herbst seine Türen in 105 Meter Höhe öffnen – die vollverglaste Dachterrasse wird eine der atemberaubendsten Partylocations der Stadt. Doch den vermutlich besten Ausblick hat man im Planetarium: Für 1900 Euro pro Stunde kann man es mieten, Catering exklusive. Von dort reicht der Blick über die Landesgrenze hinaus: bis an den Rand des Universums.

Mitarbeit: Daniel Szewczyk