Modelle gibt es viele. Die meisten kosten viel Geld und nerven. Allein das Finden einer guten Kinderfrau erfordert Organisationstalent.

Oder einfach Glück. "Mein Mann und ich verbrachten einen Wellness-Tag in einem Hotel-Spa. Die dortige Nanny war so toll, dass wir sie spontan angeheuert haben", sagt Schauspielerin Yasmina Filali (34). Zudem ist die kleine Sam (17 Monate) an drei Vormittagen in der Kita. "Sie brauchte neue Impulse und Spielkameraden." Dazu Anna Herzogin von Oldenburg (50): "Als meine Kinder klein waren, hängte ich meinen Job an den Nagel, weil es so was wie Ganztagsbetreuung gar nicht gab."

Bei all dem Behördengerenne für den richtigen Gutschein dürften die Frauen nicht vergessen, wie vielfältig das Betreuungsangebot in der Großstadt Hamburg ist. "Auf dem Land gibt es oft nur den Kirchen-Kindergarten von 9 bis 12 Uhr." Heißt: Die Mütter müssen auch noch Mittagessen kochen. Der Vorteil am Landleben ist, dass Kinder auch ohne teure Freizeitkurse mit Gleichaltrigen spielen können, sich unkompliziert auf dem Spielplatz um die Ecke treffen. Claudine Wilde (42) dagegen schöpft das Großstadt-Angebot für ihre Söhne und sich aus. Sie geht mit Kolja (2 Jahre) und Christopher (8 Monate) zur musikalischen Früherziehung und zum Turnen.

Sie hat für sich entschieden: "Ich spiele mit meinen Kindern, fördere sie, lese vor. Dinge wie putzen, kochen und einkaufen versuche ich zu delegieren. Das kostet viel Geld, aber das ist es mir wert." Caroline Hamann (37), die gerade ihr zweites Kind erwartet, ist auf der Suche nach dem passenden Betreuungsplatz. "Es fällt mir schwer, loszulassen. Ein weinendes Kind in der Kita zu lassen, ist für mich eine schlimme Vorstellung."

Ildikó von Kürthy (41) hat für sich die perfekte Unterbringungs-Lösung gefunden. "Sonntags ist mein Sohn bei Oma, einen Tag beim Patenonkel und einmal wöchentlich schläft er bei der Kinderfrau. Das haben wir schnell so eingeführt, für ihn ist das ein Riesenabenteuer. Für mich bedeutet das ein Stück Freiheit."

Worin sich alle einig sind: Es ist schwierig, eine qualitativ hochwertige und vertrauenswürdige Kinderbetreuung zu finden, in die man seinen Nachwuchs gibt. "Damit Frauen mit gutem Gewissen in den Beruf zurückkehren können, brauchen wir besser bezahlte und top ausgebildete Erzieherinnen", sagt Lisa Ortgies.