Am Anfang stehen zwei gleichberechtigte Partner, die sich auf Augenhöhe begegnen. Kommen Kinder dazu, fallen nicht selten beide zurück ins Neandertal.

Papa geht sinnbildlich auf die Jagd und erlegt Mäuse fürs Konto. Mama ist für den Rest da. Die Höhle gemütlich machen, Freunde, Brut und Liebesleben pflegen. Und einige versuchen auch noch, in Teilzeit zu jagen. "Kein Wunder, dass da die Romantik manchmal auf der Strecke bleibt. Man arrangiert ein stimmungsvolles Dinner, und eigentlich wollen beide nur in Ruhe schlafen," sagt Schauspielerin Yasmina Filali.

Oder man schafft es mal wieder nicht auf Knopfdruck, den Alltag auszublenden. Er beschwert sich über ihre Dauer-Angespanntheit und damit verbundene Sexunlust. Sie wiederum kritisiert sein Desinteresse an der Geburtstagsgestaltung des 75. seiner Mutter. Letzteres bezeichnet Lisa Ortgies als die "Lieblos-Strategie": "Bei so wenig Einsatz ist garantiert, dass die Frau beim nächsten Mal lieber gleich alles allein macht." Im Haushalt wenden Männer zu gern die Tollpatsch-Methode an: Einmal Milch überlaufen lassen, und der Herd ist künftig tabu für ihn. Frau beschwert sich darüber, ist aber eigentlich selbst schuld. "Wir nehmen unsere Männer viel zu wenig in die Pflicht und denken schnell, wir machen es selber besser", sagt Anna von Oldenburg. Dabei machen es Männer nicht unbedingt schlechter, sondern eben anders. "Wir müssen den Männern mehr zutrauen, dann sind auch wir entspannter", sagt Yasmina Filali, die ihren Mann auch gern mal in den Kindersingkursus schickt. "Wir machen das abwechselnd, das ist gerecht."

Das ist auch ein wichtiger Punkt für Caroline Hamann. "Bereits bei einem Kind steht man unter Strom. Beim zweiten potenziert sich das. Davor habe ich großen Respekt." In ihrem Freundeskreis gebe es viele Paare, die sich nach der Geburt des zweiten Kindes getrennt haben. So war es auch bei Claudine Wilde. Noch leben sie und ihr Mann Tomas Kanok in einem Haus, was sich aber ändern soll. Die beiden haben gemerkt, dass sie besser allein klarkommen. Die Herausforderung: Die Kinder sollen nicht unter der Situation leiden.

Ein Tipp, wie man die ersten zwei Jahre als Elternpaar am besten übersteht, hat Yasmina Filali einmal von TV-Moderator und Dreifach-Vater Jörg Pilawa bekommen. "Das ist die kritischste Zeit, die man nur bewältigt, indem man sich eine gute Portion Humor bewahrt."

Und da machen es einem die Kleinen ja zum Glück leicht. Ein Beispiel aus dem Hause von Kürthy: "Abends singe ich gern ungarische Einschlaflieder vor. Neulich sagte mein Sohn: ,Mama, bitte sing leiser'."