In Deutschland werden derzeit jährlich knapp 400 Herzen transplantiert. Das ist jedes neunte der insgesamt 3600 von Verstorbenen gespendeten Organe. Am häufigsten werden Nieren verpflanzt: rund 1800 pro Jahr. Der Bedarf steigt ständig, doch die Zahl der Operationen stagniert beziehungsweise geht zurück, weil es an Spenderorganen fehlt.

„12.000 Menschen warten auf Organtransplantationen“, sagt Prof. Niels Bleese. „Auch beim Herzen ist die Liste brutal lang.“ Kunstherzen oder die Transplantation von Schweineorganen seien keine Lösung. Der Mediziner beklagt die mangelnde Bereitschaft zur Spende, die nach diversen Transplantationsskandalen und durch eine „unsachliche Hirntoddiskussion einiger unbelehrbarer Ignoranten“ noch weiter gesunken sei. „Die Menschen sind verunsichert.“

Dabei stellt Bleese zwei Dinge klar: „Die heutige Hirntoddiagnostik ist so sicher, dass es keinen Zweifel daran gibt. Und Organspender, die einen Unfall erlitten haben, können erst recht mit einer optimalen Notfallbetreuung rechnen – sie werden besonders sorgfältig behandelt.“