Eine Hamburger Delegation besucht die Expo Shanghai. Ole von Beust ist zum dritten Mal in der chinesischen Hafenmetropole.

Hamburg. Mehrere Hundert kreischende Mädchen standen am Ausgang des Flughafens Shanghai, als der Lufthansa-Flug LH 728 mit Bürgermeister Ole von Beust an Bord am Sonntagmorgen gelandet war. Doch den jugendlichen Fans ging es nicht um den Politiker aus dem zehn Flugstunden entfernten Hamburg, sondern um eine koreanische Boygroup, die zur selben Zeit erwartet wurde. Die Wahrheit ist, dass von Beust den Flughafen durch einen Seiteneingang verließ, sodass es zu keiner Begegnung mit den jubelnden Mädchen kam.

Shanghai - der Ballungsraum hat 17,8 Millionen Einwohner, die Stadt hat den Hafen mit dem drittgrößten Containerumschlag weltweit. In der Innenstadt drängen sich Hunderte von Hochhäusern. Hamburg und Shanghai sind seit vielen Jahren Partnerstädte.

Bürgermeister von Beust ist zum dritten Mal in der chinesischen Hafenmetropole. "Es ist grüner geworden", lautet sein erster Eindruck. Tatsächlich sind immer wieder Bäume und kleine Grünanlagen zwischen den Hochhausschluchten zu sehen. Vielleicht hat das mit der Weltausstellung Expo zu tun, die seit Anfang Mai ihre Tore geöffnet hat.

Das vielsagende Motto lautet "Better city, better life" (Bessere Stadt, besseres Leben). Die Ausstellung zieht noch mehr Besucher in die Stadt als ohnehin. Am Sonnabend waren es 505.000 Gäste. Es ist nicht erst die Expo, die Shanghai zu einer westlich orientierten Stadt gemacht hat. Die Läden, die es in Paris, London oder Hamburg gibt, sind genau so auch hier zu finden. Auch abends um 22 Uhr sind sie noch voller Kunden.

Die rund 50-köpfige Delegation hat sich nicht viel Zeit zur Akklimatisierung gegönnt. Schon kurz nach der Ankunft besuchte die Gruppe das World Financial Center auf der Halbinsel Pudong. Mit 492 Metern ist es das dritthöchste Gebäude der Welt. Der Monolith aus Stahl und Glas erinnert an einen modernen Flaschenöffner. Vom 100. Stockwerk aus geht der Blick über das Meer von Hochhäusern. Bis zum Horizont streckt sich die Stadt aus. Dass vor 15 Jahren auf Pudong nicht viel mehr als der Fernsehturm stand, das Wahrzeichen Shanghais, zeigt die unglaubliche Dynamik der Stadtentwicklung. Heute steht der Expo-Besuch der Delegation im Mittelpunkt.