Mareile Kirsch muss zunächst 1000 Unterschriften für ihre Wählergemeinschaft sammeln

Hamburg. Mareile Kirsch lässt nicht locker: Nach dem verlorenen Volksbegehren für die Wiedereinführung von G9 in der Hansestadt kämpft die engagierte Mutter weiter für eine Verlängerung der Gymnasialzeit. Sie hat die Wählergemeinschaft Hamburger Bürger-Liste gegründet und will mit ihr am 15. Februar zur Bürgerschaftswahl antreten.

Bis zum 11. Dezember müssen Kirsch und ihre Mitstreiter 1000 Unterschriften einreichen, um zur Wahl zugelassen zu werden. Diese sammelt das Team derzeit auf Wochenmärkten und vor Schulen. „Wir sind noch ganz am Anfang, das ist für uns eine Riesenherausforderung“, sagte Kirsch am Dienstag. In einer Mail hat sie die Anhänger ihrer Volksinitiative „G9-Jetzt-HH“ jetzt zur Unterstützung aufgerufen.

Kirsch möchte erreichen, dass der Wunsch nach einer Schulzeitverlängerung an Gymnasien zum Thema im Wahlkampf wird. Mit den mehr als 40.000 Hamburgern, die für ihr – gescheitertes – Volksbegehren unterschrieben hätten, verbinde sich für sie ein Auftrag. „Es gibt einen klar artikulierten Wunsch, der von keiner Bürgerschaftspartei vertreten wird. Wir wollen antreten, um ihm Ausdruck zu verleihen“, sagte sie.

Mareile Kirsch hatte sich bereits an der Bürgerschaftswahl 2011 mit der von ihr gegründeten Wählergemeinschaft Bürgerliche Mitte beteiligt, aber nur 8300 Stimmen bekommen, das entsprach einem Anteil von 0,2 Prozent. Jetzt schätzt sie ihre Chancen jedoch deutlich besser ein: „Wir haben beim Volksbegehren mehr als 40.000 Unterschriften bekommen, die stehen schon mal in der Welt“, sagte sie. Ihre Politik richte sich gegen die schulpolitischen Sparmodelle in Hamburg, die von der Umsetzung der Inklusion bis zur schlecht ausgestatteten schulischen Nachhilfe reichten. „Wir wenden uns gegen eine Schulpolitik, bei der es mehr um Ideologie und wirtschaftliche Interessen geht als um das Kind und die Qualität von Bildung.“