700 zusätzliche Erzieherinnen seien im Krippenbereich nötig. Kosten: 35 Millionen Euro pro Jahr

Hamburg. Um wie viele Kinder soll sich eine Erzieherin in einer Hamburger Kita kümmern? Diese Frage, vor allem für die Krippenkinder bis drei Jahre, wird seit Wochen heftig diskutiert. Derzeit beträgt die Betreuungsquote je nach Berechnung etwa 1:5,4 bis 1:6,2, womit Hamburg im Bundesländervergleich am Ende liegt. Während Elternvertreter einen Schlüssel von 1:3 fordern, die CDU im Wahlprogramm 1:4 verspricht und die regierende SPD eine Verbesserung um zehn Prozent angekündigt hat, gehen nun auch die Grünen in die Offensive.

Sie übernehmen die Forderung der Kita-Leitungen und wollen 25 Prozent mehr Personal für die Krippen, das wären etwa 700 zusätzliche Erzieherstellen. Die Mehrausgaben, die die Grünen schon in den Haushalt 2015/16 einbringen wollen, lägen 2015 anteilig bei rund 15 Millionen und von 2016 an bei rund 35 Millionen Euro pro Jahr. Die Mittel sollen aus der Personalreserve der Finanzbehörde abgezweigt werden. „Wir wollen elfmal mehr Geld als die SPD aufwenden, um die Krippenbetreuung zu verbessern“, sagte Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin der Grünen. Die Krippen-Offensive der SPD sei dagegen nur ein durchschaubares Wahlkampfmanöver.

„Gerade die Krippenkinder brauchen eine intensive Zuwendung und sehr viel Aufmerksamkeit“, ergänzte Christiane Blömeke, Kinder- und Jugendexpertin der Grünen. „Unter den jetzigen Bedingungen ist das kaum möglich. Deshalb wollen wir die Personalausstattung im Krippenbereich um 25 Prozent anheben.“ Damit seien zwar nicht alle Probleme gelöst. Aber man dürfe nachfolgenden Generationen keinen Schuldenberg hinterlassen.